Originalausgabe April 2007
c 2007 by Knaur Taschenbuch, München
ca. 478 Seiten / € 8,95
COVER:
Spanien im 17. Jahrhundert: Die 15-jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit.
Schnell mekrt Catalina, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann – ein unverzeihlicher Frevel im Zeitalter der Inquisition – und lässt sich ein auf ein Leben voller Gefahren, das sie bis nach Südamerika führt. Sie sucht dort ihren Geliebten, der von ihrer wahren Identität selbst dann noch nichts ahnt, als sie Seite an Seite mit ihm in der königlichen Armee kämpft…
Der Roman einer mutigen Frau, die das Unmögliche wagte und deren Leben ein einziges Abenteuer war.
REZENSION:
“Die Nonne mit dem Schwert” führt in das Spanien des 17. Jahrhunderts und erzählt in tief gehender Art und Weise über das Leben der baskischen Adligen Catalina de Erauso.
Lea Korte ist dabei eine herausragende historische Geschichte gelungen, deren geschichtliche Hintergründe durch die eingängige und spannende Erzählweise beinahe nebenbei durch den Leser aufgesogen werden.
Der Umstand, dass die Hauptfigur nicht nur frei erfunden, sondern einer realen Person entspricht, macht den Inhalt dieses Buches nur noch um so interessanter. Durch Catalinas Flucht aus dem Kloster beginnt die Geschichte auch sofort abenteuerlich und spannend. Man fühlt sich beinahe in einen Krimi versetzt, der den Leser atemlos vor den Seiten sitzen lässt und das weg legen des Buches erschwert – man will ja schließlich wissen, was sich im nächsten Kapitel befindet.
Lea Korte schreibt relativ leicht und eingängig – dadurch wird man nicht durch vollgestopftes Wissens und deren Trockenheit erschlagen, wie es manch andere Autoren zum Leidwesen der Leser ab und zu vornehmen. Wissensvermittlung innerhalb eines historischen Romans ist sicherlich wünschenswert – aber man sollte den Leser dabei perfekt unterhalten und nicht in einen Dornröschenschlaf versetzen. Dies ist Lea Korte erstaunlich gut gelungen und die historischen Hintergründe sind nicht nur gut recherchiert, sondern werden dem Leser absolut lebendig nahegebracht. Man fühlt sich körperlich hineinversetzt.
Natürlich gibt es auch im vorliegenden Buch eine unvermeidliche Liebesgeschichte – sehr typisch in diesem Genre – aber durch den hohen Spannungsbogen, den Lea Korte wie einen Webteppich in den Verlauf der Geschichte einbaut, bleibt dies nicht nur glaubwürdig, sondern in diesem Fall tatsächlich unvermeidlich.
Lea Korte zeigt somit den anderen Größen dieses Genres, dass die Konkurrenz nicht schläft und sich der ein oder andere sogar sehr warm anziehen muss, um seinem eventuellen Status weiterhin gerecht zu werden.
Absolut empfehlenswert!
Sonja Seibold/20.10.2007
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