Deutsche Erstausgabe 07/2019
© Eldur verlag, Aachen
ISBN 978-3-937-41929-9
ca. 188 Seiten
COVER:
Mein Name ist David Riemschneider. Ich bin 48 Jahre alt, 1,85 Meter groß, und ich habe einen Hirntumor.
Mit diesen Worten beginnt eine zunächst gewöhnlich anmutende Schicksalsgeschichte, die aber im weiteren Verlauf zunehmend groteskere Züge annimmt, insbesondere, was die Halluzinationen des Icherzählers angeht.
Und irgendwann stellt einer der behandelnden Ärzte die Frage aller Fragen: Was, wenn das gar keine Halluzinationen sind?
Ist dann aber stattdessen das ganze bisherige Leben Davids eine Einbildung, inklusive seiner über alles geliebten Frau? Die nächtlichen Schreie, die er während seines Klinikaufenthaltes aus einem Nachbarzimmer hört, sagen ihm etwas anderes.
Dieser Roman ist eine hochspannende Mixtur aus Horror, Thriller und Science Fiction. Von dieser gibt es nicht viele, es lohnt sich also auf jeden Fall, einen Blick zu riskieren.
REZENSION:
Es gibt sie wahrlich immer noch: Bücher, die einen überraschen. Bücher, deren Inhalt und Ausgang so ganz anders ist, als man beim Öffnen des Werkes gedacht hatte.
Gut, der Eldur Verlag konnte mich bisher mit einer Vielzahl an Werken überzeugen – dennoch hatte ich keinerlei besondere Erwartung zum oben genannten kleinen Buch.
Andreas Laufhütte ist mir nicht wirklich ein Begriff. Meines Wissens trat er bisher lediglich als Kurzgeschichtenschreiber in besagtem Verlag auf. Seine Teilnahme bei „Fleisch“ kannte ich somit, aber wie so oft bei Kurzgeschichten: Selbst unter Folter hätte ich weder den Titel noch den Inhalt nennen können. Ist doch schon einige Zeit her…
Nun also eine etwa 180 Seiten starke Geschichte, deren Cover ein klein wenig die Richtung vor zu geben scheint.
Beim Lesen stellt man sich dann dennoch die Frage, wer auf die dumme Idee des Covers kam? Hat doch so gar nichts mit der Geschichte zu tun. Nach und nach wandelt sich der Inhalt der gewöhnlich beginnenden Geschichte jedoch – und so langsam öffnet sich das Verständnis für das Bild auf der Vorderseite des Buches.
„Das ewige Spiel“ ist eine absolute Überraschung. Hier ist nichts, wie es scheint. Der Autor schafft es immer wieder, falsche Fährten auszulegen, plötzlich wieder zurück zu kommen, um dann doch wieder komplett wo anders zu landen. Dabei auch noch ohne Rücksicht auf irgendwelche Genregrenzen. Nein, wir treiben haltlos mit und versuchen herauszubekommen, wie denn eigentlich dieser ganze Reigen enden soll.
Das Ende kommt natürlich unweigerlich – bei gerade mal 180 Seiten auch noch viel zu schnell, aber: es ist erneut eine kleine Wendung und man wird nachdenklich und leicht geplättet zurückgelassen.
„Das ewige Spiel“: Bizarr, wirr, irreführend, genresprengend, ergreifend, ab und an sehr verwirrend. Nichts desto trotz ein absoluter Geheimtipp!
Jürgen Seibold/24.08.2019
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