Lance Rubin: Bin mal kurz tot

Originaltitel: Denton Little’s Deathdate

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Frauke Meier

ISBN 978-3-492-96829-4

© Lance Rubin 2015

Deutschsprachige Ausgabe:

© ivi, ein Imprint der Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2015

ca. 352 Seiten

COVER:

Nimm dir für morgen nicht zu viel vor. Immerhin wirst du sterben.

Wie alle anderen auch kennt der 17-jährige Denton seinen genauen Todestag. In der Zeit davor, der Todeswoche, tun die Menschen traditionell alles, was sie schon immer tun wollten. Am Tag vor seinem Tod erwacht Denton aber im Bett eines Mädchens, das definitiv nicht seine Freundin ist, die ihn irgendwie letzte Nacht verlassen haben muss. Das kann er kurz vor seiner Beerdigungszeremonie am Nachmittag eigentlich nicht gebrauchen. Auf welche Weise Denton den Tod finden wird, das weiß er noch nicht. Ein mysteriöser Fleck auf seiner Haut gibt jedoch einen ersten Hinweis. Doch dann taucht ein merkwürdiger Fremder auf seiner Beerdigung auf und erzählt allerhand Dinge, die Dentons bevorstehendes Ableben in ein ganz neues Licht rücken. Etwas stimmt hier nicht. Doch kann er noch herausfinden, was?

REZENSION:

Wir befinden uns in einer nicht allzu fernen Welt, in der die Menschen durch frühzeitig durchgeführte Tests exakt ihr Todesdatum kennen. Demzufolge werden auch die Beerdigungszeremonien rechtzeitig geplant: Es gibt eine Verabschiedungszeremonie am Vortag, sowie eine gemeinsame Beisitzung am Todestag, um sozusagen zusammen mit seinen Liebsten auf das finale Ereignis zu warten.

Dies allein ist schon eine sehr interessante Idee – Lance Rubin verpackt sie in einem Buch, welches eher in Richtung Jugendbuch tendiert und dort meines Wissens auch perfekt platziert werden kann.

Die Sprache ist einfach und Denton selbst ist gerade mal 17 Jahre alt. Somit sind wir als Leser sehr schnell mit den üblichen Problemen eines pubertierenden Protagonisten konfrontiert, der zuerst versucht, einfach seine letzten Tage allumfassend zu geniessen.

Man befindet sich sehr schnell innerhalb der letzten 48 Stunden vor Dentons Tod und unverzüglich stellt man sich die Frage, womit der Autor eigentlich noch aufwarten möchte – Denton ist doch bald Geschichte.

Lance Rubin schafft es aber scheinbar problemlos seinen Leser zu behalten – man möchte einfach wissen, wie es mit Denton weitergeht und ganz besonders: Auf welchem Wege wird er das Zeitliche segnen?

Wie gesagt ist „Bin mal kurz tot“ eher ein Jugendbuch, deshalb sollte man als Leser der älteren Generation darauf auch Rücksicht nehmen. Wenn man sich aber darauf einlässt, macht dieses Buch irgendwie richtig viel Spaß. Denton und seine Freunde quälen sich mit den üblichen Jugendproblemen rum und der erste Sex sollte ja auch noch erledigt werden. Diese Erfahrung muss unbedingt noch gemacht werden…

Lange verfolgt man somit Denton auf seinem Weg zum letzten Stündlein – rechtzeitig genug wird einem aber klar, dass sich hier noch etwas Besonderes auftut, denn die Uhr am Todestag tickt mehr und mehr und gleichzeitig wächst ein roter Fleck unaufhaltsam über Dentons Körper.

Was hat es denn mit diesem auf sich? Und warum haben den auch plötzlich die nahen Freunde Dentons? Überhaupt: Welche Rolle spielen Erektions-Spam-Mails und Dinosaurier?

Alles in allem ein sehr unterhaltsames Werk, welches sicherlich Jugendliche durchweg begeistern kann – darüber hinaus selbstverständlich auch den Junggebliebenen.

Jürgen Seibold/17.07.2015

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