Krebber, Nils: Keine Helden – Piraten des Mahlstroms

©2017 Amrûn Verlag, Jürgen Eglseer, Traunstein

ISBN 978-3-95869-296-1

ca. 303 Seiten

COVER:

Eberhart Brettschneider ist Händler, Abenteurer und Entdecker – wenn man ihm glauben möchte. Tatsächlich jedoch ist er einer der erfolgreichsten Betrüger Kammerbads. Gemeinsam mit seiner Partnerin Aurelia schwindelt er sich durch die Straßen seiner Heimatstadt.

Als Eberhart glaubt, den großen Coup gefunden zu haben, geraten die beiden durch eine Intrige mitten in die Suche nach dem Schatz des Schreckenskapitäns. Durch Piraterie und Hexerei werden sie bis in die Tiefen des Mahlstroms getrieben, wo Eberhart Sturmgeborene, Magier, Totenbeschwörer und die Götter selbst hereinlegen muss, um zu überleben.

„Aber was soll schon passieren?“

REZENSION:

Nils Krebber legt mit KEINE HELDEN seinen ersten Roman vor. Dabei macht er trotz der nicht gerade epischen Seitenzahl einen wahren Rundumschlag. Er erzählt nicht nur eine Piratengeschichte mit interessanten Akteuren, sondern geht darüber hinaus auch noch tief in die Bereiche der Fantasy und schreckt vor keiner fantastischen Herausforderung zurück.

Ganz besonders interessant hielt ich in diesem Werk seinen wichtigsten Protagonisten: Eberhart Brettschneider. Dieser ist wahrlich mit allen Wassern gewaschen und seine geschickten Verhandlungen sind das absolute i-Tüpfelchen in dieser Geschichte.

Die Story von Krebber ist sehr stringent in seiner Vorgehensweise. Hierdurch verliert man niemals den Faden – womit man sich getrost einer gepflegten Unterhaltung widmen kann. Demgegenüber steht natürlich der fehlende Tiefgang, was aber in diesem Plot keineswegs als negativ zu betrachten ist. KEINE HELDEN ist einfach eine durchweg interessant aufgebaute Geschichte, die gut erzählt worden ist und somit für einige interessante Stunden sorgen kann.

Sehr deutlich erkennt man die Affinität des Autors zu Rollenspielen. Die Geschichte treibt sehr ähnlich voran und schweift nur selten in Bereiche außerhalb der eigentlichen Storyline ab. Für einen Erstling ein recht gut gelungenes und unterhaltsames Werk mit erfrischenden Charakteren und einer ebenfalls erfrischenden sowie interessanten Idee.

Einen kleinen Vorwurf muss ich aber an das Korrektorat machen: Je weiter man im Buch vorankommt, desto häufiger treten Fehler in der Rechtschreibung auf. Diese sind sehr oft allein durch Rechtschreibkorrekturhilfen auf Softwareseite nicht zu erkennen, da das fehlerhafte Wort meistens für eine Software ein richtig geschriebenes Wort darstellt (z.B.: „eine“ – „einen“, …). Hier hätte noch ein klein wenig mehr Detailarbeit nicht geschadet, da es doch etwas zu viele Fehler dieser Art waren – teilweise störte das den Lesefluss.

Nichts desto trotz ein passabler Roman, der einem guten Debüt entspricht und zeigt, dass einiges in Nils Krebber steckt. Wie gesagt: Kein spitzenmäßiger Plot, aber ein guter, teils witziger und somit ausreichend unterhaltsamer Plot.

Jürgen Seibold/06.04.2018

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