Kealan Patrick Burke: KIN

Originaltitel: KIN

Aus dem Amerikanischen von Julia Hecht

© 2012 by Kealan Patrick Burke

© 2015 für die deutschsprachige Ausgabe by Voodoo Press

ISBN 978-3-902802-72-9

eISBN 978-3-902802-90-3

COVER:

An einem glühend heißen Sommertag in Elkwood, Alabama taumelt Claire Lambert nackt, verletzt und halb blind von einem Ort des Grauens davon. Sie ist die einzige Überlebende eines Alptraums, der ihre Freunde das Leben gekostet hat. Und obwohl sie für Rettung betet, kommen die Killer – eine Familie kannibalischer Geistesgestörter – immer näher.

Ein Soldat, der an posttraumatischer Belastungsstörung leidet, kehrt aus dem Irak zurück und erfährt, dass sein Bruder zu den Opfern in Elkwood zählt.

Im eingeschneiten Detroit bekommt eine Kellnerin, die in einer von Missbrauch geprägten Beziehung gefangen ist, unerwarteten Besuch, der zu Blutvergießen führt und sie in eine Vergangenheit zurückversetzt, vor der sie jahrelang zu fliehen versucht hat.

Claire, die alleinige Überlebende des Elkwood-Massakers, wird von ihren toten Freunden heimgesucht und träumt von Rache … ein Traum, der von Trauer und Wut real wird, der gute Menschen in kaltblütige Mörder verwandelt und Fremde gezwungenermaßen zu Verbündeten werden lässt.

Es ist Zeit, nach Elkwood zurückzukehren.

Im Stil von Horrorklassikern wie The Texas Chainsaw Massacre und Deliverance, fängt Kin am Schluss an und untersucht die möglichen Folgen der Überlebenden eines solchen Traumas bei ihrer Rückkehr in die Realität – die Schuld, die Trauer, die Gier nach Rache – und schickt sie auf eine unvorstellbare Reise … zurück ins Herz der Finsternis.

REZENSION:

Jeder Fan des Horrorgenres kennt sie zu Genüge: Die Filme und Geschichten, in denen sich irgendwelche, zumeist jungen Leute auf einen Trip in irgendein Hinterland begeben, dort auf Psychopathen treffen und mehr oder weniger brutal gefoltert und getötet werden.

KIN ist prinzipiell nichts anderes und dementsprechend voreingenommen widmete ich mich diesem Werk – wie soll auch jemand dieser gefühlt tausendmal durchgekauten Thematik noch etwas abgewinnen können?

Nun, Kealan Patrick Burke schafft es interessanterweise und er dreht gleich zu Beginn den Spieß einfach um und stellt uns Claire Lambert vor, die diesem Massaker als einzige entkommen ist.

Burke öffnet tiefschichtig sein brutales Fass und bringt uns nicht nur die Psychopathen näher, sondern sorgt auch dafür, dem Leser klar zu machen, warum manches Mal Hilfe aus der näheren Umgebung nicht unbedingt funktionieren muss. Das Ganze garniert mit dem Racheelement und schon kann man sich dieser  recht brutalen Geschichte nicht mehr entziehen.

Absolut jeder einzelne Charakter – egal ob gut oder böse – findet seine Daseinsberechtigung in diesem Roman und ist ausreichend tiefgehend gezeichnet, dass man sich dem gesamten Werk nicht mehr entziehen kann.

Eine eigentlich recht kranke Geschichte, die sicher nichts für den zarten Belletristik-Leser ist – jedoch ein absoluter Blockbuster für den Fan des Horrors. Manche werden sich sicherlich fragen, warum zum Teufel ma sich solche Stories antut – mir bleibt hierbei nur eines: Es macht verdammt viel Spaß und man kann sich dem einfach nicht mehr entziehen – nur die letzte Zeile sorgt für ein Aufwachen des Lesers und man giert förmlich nach weiteren Erzählungen mit dieser Intensität.

Jürgen Seibold/09.07.2015

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