Originaltitel: River of Stars
©2013 Guy Gavriel Kay
Für die deutschsprachige Ausgabe: ©2017 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a.M.
ISBN: 978-3-10-403713-4
Ca. 720 Seiten
COVER:
Ren Daiyan ist kaum dem Kindesalter entwachsen, als er im Dienste eines kaiserlichen Magistrats sieben Männer tötete und zum Geächteten wurde. Niemand ahnt, dass er einmal zu einem der mächtigsten Männer des Reiches werden soll.
Lin Shan ist die Tochter eines Gelehrten, und sie lernt Dinge, die anderen Frauen verwehrt bleiben. Der Kaiser ist von ihrem Intellekt fasziniert, die anderen Damen am Hofe sind neidisch. Und als das Leben ihres Vaters gefährdet ist, muss sie allen Mut und all ihr Wissen einsetzen, um ihn zu retten.
In dem gespaltenen Land herrscht ein Kaiser, der sich mehr für die Künste interessiert als für das Regieren. Bis eine neue Gefahr alles unter dem Fluss der Sterne auszulöschen droht …
REZENSION:
Nachdem ich das Vorgängerbuch mit dem Titel „Im Schatten des Himmels“ nahezu verschlungen habe, sprach absolut nichts dagegen, erneut in das Reich Kitai ein zu tauchen.
Im Gegensatz zu der üblichen Vorgehensweise im Genre der phantastischen Literatur handelt es sich bei vorliegendem Werk nicht um eine nahtlose Fortsetzung zum eben genannten Werk des Autors. Beide Werke spielen zwar in der gleichen Welt, sind aber inhaltlich absolut voneinander losgelöst und somit problemlos einzeln zu betrachten.
Das Reich Kitais lehnt sich sehr stark an das vergangene chinesische Reich an, wodurch die Bücher Guy Gavriel Kays fast wie historische Romane lesen lassen. Nichts desto trotz ist Kitai erfunden und vom Autor bildgewaltig dargestellt.
„Am Fluss der Sterne“ steht in der sprachlichen Qualität seinem Vorgängerband in nichts nach. Dennoch war es mir im Gegensatz zum Vorgängerband nicht möglich, einen ausreichenden Zugang zu diesem Buch zu finden.
„Im Schatten des Himmels“ hatte mich ab der ersten Seite mit in die Geschichte gerissen und es war mir nahezu unmöglich, das Buch beiseite zu legen.
Demgegenüber zeigte mir sich „Am Fluss der Sterne“ als zwar erneut schön und detailliert geschriebenes Werk – dennoch schaffte es die Story zu keiner Zeit mich bei der Hand zu nehmen.
Lediglich auf Basis des Vorgängers gab ich dem Buch mehrere hundert Seiten, bis ich es leicht frustriert zur Seite legte.
In diesem Fall ist es meiner Meinung nach sehr schade, dass es Kay nicht geschafft hatte, mich mit der von ihm vorgelegten Handlung zu überzeugen. Qualitativ hochwertig genug ist seine Art des Erzählens und somit war ich doppelt enttäuscht: Einerseits gefällt mir seine Art des Erzählens, andererseits fehlte mir hier innerhalb der Handlungsstränge der nötige Drang zum Weiterlesen.
Schade eigentlich, dennoch werde ich diesen Autoren weiterhin im Auge behalten und hoffe sehr, dass er mich eines Tages wieder genauso intensiv überzeugen kann, wie bereits mit „Im Schatten des Himmels“.
Jürgen Seibold/26.06.2018
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