Katryn Berlinger: Das Schokoladenmädchen

c 2004 bei Knaur Taschenbuch

COVER:

Ende des 19.Jahrhunderts in Riga: Die junge Madelaine, eine begabte Konditorin, ist ehrgeizig und gierig auf das Leben. Ein Zuckerbäcker, der überzeugt von ihrem Talent ist, setzt sie als Leiterin seiner florierenden Confiserie ein. Madelaine erweist sich schon bald als seines Vetrauens würdig und erobert mit ihren süßen Kreationen die Stadt im Sturm – und so manches Männerherz.

Ihr eigenes Herz aber gehört einem ungarischen Adligen, und der soll eine andere heiraten…

Ein Roman, bei dessen Lektüre die Lust auf eine Praline (oder mehr) unwiderstehlich wird!

REZENSION:

In “Das Schokoladenmädchen” erzählt Katryn Berlinger von der jungen Madelaine, die mit ihren Eltern nach Südamerika auswandert, um der Armut zu entfliehen. Durch einen Schicksalsschlag wird der Traum vom Glück jedoch zerschlagen und sie tritt die Heimreise zurück nach Europa an. Nach dem Untergang des Schiffes zählt sie zu den wenigen Überlebenden, ebenso wie der Schweizer Zuckerbäcker Martieli, der ihr eine Lehrstelle in seiner Hamburger Konditorei anbietet. Somit kann sie einem Leben im Gängeviertel entgehen. Durch ihren weiteren Werdegang schafft sie es immer mehr in die gesellschaftliche Oberschicht voller Liebe, Intrigen und den in ihrer Zeit mehr und mehr hervortretenden Ausschreitungen der Sozialisten.

Leider werden diese sehr interessanten sozialen Missstände, sowie die Sozialistenaufstände nur am Rande und nicht sehr befriedigend beleuchtet. Somit entwickelt sich dieser Roman zu einer üblichen romantischen Geschichte mit leicht historischem Hintergrund. Dadurch kann “Das Schokoladenmädchen” sicherlich als unterhaltsamer Roman der leichten Art für die Dame am Strand aushelfen, wird jedoch den Möglichkeiten eines guten historischen Romans nicht gerecht.

Durch ein stärkeres Ausleuchten des ausgehenden 19. Jahrhunderts hätte man sicherlich mehr aus diesem Standardroman machen können.

Jürgen Seibold/20.08.04

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