c 2004: Julie Lang
c der deutschsprachigen Ausgabe: 2004 Eldur Verlag, Aachen
COVER:
Zum Buch:
Nur wenige Jahre nach dem verlustreichen Krieg gegen die Noorai taucht in dem von Menschen kolonisierten Teil der Galaxis eine neue Bedrohung auf: Eine unbekannte, auf Plasma basierende Spezies lässt Menschen verschwinden, alle bekannten Waffen sind wirkungslos.
Kim Miland, eine junge Kampfpilotin, kommt unfreiwillig in engeren Kontakt mit ihnen, als Konsequenz wirft die Militärjustiz ihr Verrat vor.
Doch als die Noorai, Gegner in einem lange zurückliegenden Krieg, wieder angreifen, könnte ausgerechnet das, was die fremde Spezies Kim hinterlassen hat, entscheidend werden für das Überleben der Menschheit.
In diesem Roman, der sich wohltuend von plumpen Sternkriegsszenarien abhebt, steht das Schicksal des einzelnen Menschen im Vordergrund, der unbeirrt seinen Weg geht und am Ende triumphiert.
Zum Autor:
Julie Lang wurde 1959 in Frankfurt/M geboren. Als Baby verlor sie bei einem Indianerüberfall in den Appalachen ihre Familie. Durch ihren Adoptivvater, der deutsche Literaturgeschichte in Harvard lehrte, entstanden ihre ersten schriftstellerischen Ambitionen.
Nach ihrem Abschluss in Astronomie konnte sie an einer Spaceshuttlemission zu ISS teilnehmen.
Nach Europa kehrte sie zurück, als ihr Adoptivcousin, in den sie sich verliebt hatte, in Heidelberg stationiert wurde. Wenig später trennte sie sich von ihm
Ihre Reisen führten sie in den Orient, wo sie Jahre bei verschiedenen Berber-, Tuareg- und Yubabastämmen verbrachte und an diverse Lokalfürsten weiterverkauft wurde. In der Einsamkeit der Wüste entstanden ihre Ideen für diesen und folgende Romane.
Julie Lang lebt heute in Österreich und züchtet Vollblutaraber.
REZENSION:
Science-Fiction-Romane handeln meistens von Schlachten in fernen Welten, geführt von Menschen gegen vermeintlich böse Aliens. Die Betrachtung erfolgt übergeordnet, wobei die Beleuchtung einzelner Personen gerne in den Hintergrund gedrängt wird.
Julie Lang geht anfangs in „Silberne Augen“ ähnlich vor.
Bei ihr erfolgt die Handlung ebenfalls in fernen Welten. Es gibt ebenfalls ein aus menschlicher Sicht kriegslüsternes Volk, das immer mehr zur Bedrohung für die Menschheit wird.
Julie Lang geht jedoch noch viel weiter:
Sie erzählt vom Schicksal der jungen Kampfpilotin Kim Miland, welche in engeren Kontakt zu einer unbekannten Spezies kommt. Die Militärjustiz wirft ihr daraufhin Verrat vor und verurteilt sie in einem politisch motivierten Schauprozeß zur Arbeit auf einem Bergwerksplaneten.
Als jedoch die früheren Gegner der Menschen wieder angreifen, stellt sich heraus, daß das Militär auf die Hilfe Kim Milands und ihrer freundschaftlichen Beziehung zu der „Schwarzen Wolke“ angewiesen sind.
Julie Lang wechselt von einem anfänglichen „klassischen“ SF-Roman sehr geschickt zu einem Justizthriller und dessen Folgen, um im weiteren Verlauf den Weg zurückzufinden, um uns einen Spiegel vor zu halten und das Augenmerk auf Tugenden, wie Toleranz, Freundschaft, Ehrlichkeit zu lenken.
Somit ist ein wunderbar erzählter, spannender und glaubhafter Roman entstanden, der auch Nicht-SF-Leser spielerisch überzeugen könnte.
Durch den letzten Satz in ihrer Geschichte behält sich Julie Lang die Möglichkeit nach einer Fortsetzung offen – und ich muß ehrlich sagen: „Hoffentlich kommt eine!“
Jürgen Seibold / 25.03.05
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