Deutsche Erstausgabe 7/2007
© 2005 by John Scalzi
© 2007 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag, München
eISBN 978-3-641-02950-0
COVER:
In ferner Zukunft wird der interstellare Krieg gegen Alien-Invasionen mit scheinbar bizarren Mitteln geführt: Für die Verteidigung der Kolonien weit draußen im All werden nur alte Menschen rekrutiert. So wie John Perry, der mit 75 noch einmal einen neuen Anfang machen will. Doch bald erfährt er das wohlgehütete Geheimnis: Das Bewusstsein der Rekruten wird in jüngere Klone ihrer selbst übertragen, die als unerschöpfliches Kanonenfutter in den Kampf geschickt werden …
REZENSION:
Die Erde ist schon längst überbevölkert und insbesondere die armen Länder sorgten dafür, dass die Expansion in entfernte Welten unumgänglich ist.
Somit entstanden unzählige Kolonien auf verschiedensten Planeten – gleichzeitig sind diese Planeten aber auch ein interessantes Eroberungsfeld für außerirdische Lebensformen jeglicher Art.
Somit liegt es nahe, dass sich eine Armee bildet, deren Leistungsgrad nur noch entfernt an irdische Militärbasen erinnert: Hier zeigt sich auch ein ganz neuer Ansatz der Rekrutierung neuer Soldaten – man nehme Personen ab 75, die sich noch nicht mit ihrem unausweichlichen Sterben in einige Jahren befassen möchten, sondern noch etwas erleben wollen.
Diese Rentner melden sich somit freiwillig für den Dienst an der Waffe und zur Verteidigung der Kolonien – dies trotz ihrer fehlenden Information, was denn dort so mit ihnen geschehen wird.
In den ersten Kapiteln strotzt John Scalzi vor einer ironischen Leichtigkeit und man ertappt sich ab und an beim Schmunzeln während des Lesegenusses.
Krieg der Klone ist durchweg sehr militaristisch, macht aber trotzdem genug Spaß und ist gleichzeitig eingängig genug erzählt, um für eine sehr gute Unterhaltung zu sorgen.
Die Geschichte dreht etwas später in nachdenklichere Gefilde und sorgt dadurch für ein klein wenig Tiefgang – nichts desto trotz ist es eine sehr pro-militärische Story, die das Vorgehen nur dezent in Frage stellt und somit wenig Platz für Frieden lässt.
Erst am Ende des Buches stellte ich fest, dass es noch zwei Folgebände gibt – nun hadere ich bereits sehr stark, ob ich hier nahezu nahtlos weiter vorgehen soll oder einfach das gelungene Ende von „Krieg der Klone“ genießen und als gesetzt akzeptieren soll.
Zumindest sein Schreibstil lockt mich weiterhin…
Jürgen Seibold/09.11.2014
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