Originaltitel: Saturn Run
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ingrid Hermann-Nytko
© 2015 John Sandford, Ctein
Deutschsprachige Ausgabe: © Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016
ISBN 978-3-492-97400-4
ca. 576 Seiten
COVER:
Das größte Science-Fiction-Epos seit dem internationalen Bestseller »Der Marsianer«: Es ist das Signal, auf das die Welt seit Beginn der Weltraumforschung wartet – in der Nähe des Saturns ist ein künstliches, unbekanntes Objekt gesichtet worden. Ein amerikanisches Team bricht sofort zu dem fernen Planeten auf. Doch alles auf der Reise geht schief, und noch bevor sie den Saturn erreichen, erkennen die Astronauten, dass es nahezu unmöglich sein wird, zur Erde zurückzukehren. Und auch auf zwei weitere Dinge sind sie nicht vorbereitet: auf das, was sie in dem geheimnisvollen, kilometergroßen Objekt finden. Und auf ein skrupelloses, konkurrierendes Team, das ebenfalls als erstes am Ziel sein will. Bald geht es nicht mehr nur darum, die größte Entdeckung der Menschheitsgeschichte zu bewahren. Sondern ums blanke Überleben … »Das Objekt« ist ein unnachahmlich spannender und cooler Trip in die Tiefen des Universums.
REZENSION:
In „Das Objekt“ entdeckt eine Forschungsstation ein unbekanntes Objekt in der Nähe des Saturn. Unverzüglich beginnt ein Wettkampf zweier Großmächte: Auf der einen Seite die Chinesen, die ihre geplante Marsmission aufgeben, ihr Schiff für den Weg zum Saturn vorbereiten und auf der anderen Seite die Vereinigten Staaten, die ihr Schiff nahezu komplett neu bauen, später als die Chinesen damit fertig sind, dafür einen neuen, effektiveren Antrieb verwenden.
Die Geschichte befindet sich nur etwa 50 Jahre in der Zukunft, wodurch Sandford sich keine großen Gedanken über eventuelle Technologien machen muss. Er ist natürlich bezüglich des Antriebs ein wenig kreativ, aber das sei ihm im Rahmen seiner Geschichte zugestanden.
Erfreulicherweise geht Sandford nicht in die Tiefen irgendwelcher technologischen Erklärungen. Er ist zwar beim Bau des amerikanischen Schiffes ein klein wenig detailverliebt, dies hält sich aber noch in einem geeigneten Rahmen, um nicht ab zu schrecken.
Die Geschichte selbst könnte ein wenig mehr Spannung vertragen, lässt sich aber sehr schön und eingängig lesen. Wie so oft bei amerikanischen Autoren, befindet sich einiges an Pathos darin und somit ist recht schnell klar, dass die Amerikaner über allem stehen.
Den Marketing-Vergleich mit „Der Marsianer“ kann man gleich vergessen – hier gibt es absolut keinerlei Gemeinsamkeiten und an den Marsianer kommt „Das Objekt“ auch nicht ran.
Davon abgesehen macht „Das Objekt“ aber unwahrscheinlich viel Spaß und sorgt für sehr unterhaltsame Stunden. Gleichzeitig könnte man das Buch in seinem Aufbau sogleich als Filmskript verwenden und einen schöne SF-Film daraus erstellen. Die Geschichte würde es jedenfalls hergeben.
Mir persönlich hat dieser Science-Fiction-Roman trotz seiner US-Huldigung sehr gut gefallen – ähnlich wie manche Blockbuster im Kino, bei denen man auch ein Auge ob der pro-amerikanischen Haltung zudrücken muss. Ich denke, so sind sie halt einfach und darüber kann man auch getrost hinwegsehen.
Jürgen Seibold/31.03.2016
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