Originaltitel: Heroic for Beginners
Übersetzung: Birgit Reß-Bohusch
c 2004 John Moore
c der deutschsprachigen Ausgabe: 2005 Piper Verlag GmbH, München
363 Seiten
COVER:
Prinz Kevin von Rassendas liebt die Prinzessin Becky von Deserae. Doch sein Rivale General Logan gilt als aussichtsreichster Kandidat bei der Jagd auf Herz und Hand der Thronfolgerin, führt er doch einen mutigen Feldzug gegen den bösen Lord Voltmeter an. Voltmeter hat das “Artefakt Modell Sieben”, das mächtigste aller brandneuen Alt-Artefakte, gestohlen. In seiner Festung ersinnt er damit einen diabolischen Plan. Kevin und Becky müssen den magischen Apparat als Erste zurückerobern, wenn sie ihre Liebe retten wollen. Nur wie wird man auf die Schnelle ein Held? Die beiden finden Erste Hilfe im “Praktischen Ratgeber für Helden”. Doch dessen Tips gehen gehörig nach hinten los: Während sich Kevin als vermeintlicher Schornsteinfeger in die Festung Voltmeters einschleicht, wird Becky von den dunklen Mächten eingekerkert. Und Kevin sieht sich schon bald einer weitaus größeren Bedrohung ausgesetzt: Valerie, der unwiderstehlich schönen Assistentin des Bösen…
John Moore, geboren 1959, ist diplomierter Chemiker und arbeitete als Ölförderer und LKW-Fahrer in Texas, bevor er sich dem Schreiben widmete. Seit dem großen Erfolg seines humorvollen Fantasy-Debüts “Hauen und Stechen” wird er in einem Atemzug mit Terry Pratchett genannt. John Moore hat weder Kinder noch Haustiere und lebt als verantwortungsloser, verschwenderischer Single in Houston, Texas.
REZENSION:
Wenn man sich ein Buch für ein kurzweiliges Wochenende kaufen möchte und die Wahl auf “Handbuch für Helden” von John Moore fällt, sollte man sich besser gleich noch ein weiteres Buch zulegen.
Nicht, weil dieses Buch schlecht wäre – im Gegenteil: Man ist im Laufe des Samstags bereits fertig, da dieses Buch an den Händen festklebt und sich erst nach Genuß der letzten Seite wieder lösen lässt.
Ähnlich wie Terry Pratchett verwebt John Moore geschickt Fantasy mit allen erdenklichen Elementen der Neuzeit. Dies mit einem Augenzwinkern und ohne jeglichen Anspruch auf Seriösität oder literarische Ambitionen. Es handelt sich schlicht um humorvolle Fantasy, die – ebenso wie bei Pratchett – der absolute Brüller sind.
Allein schon Soldaten mit Urlaubssperre, der “praktische Ratgeber für Helden” oder Lord Voltmeter, der-beim-Namen-genannt-werden-muß (warum denkt man hierbei nur an Harry Potter…???) sind ein Zeichen für eine eigentlich unsinnige aber trotzdem überaus geniale Story.
John Moore fährt dabei geschickt im Fahrwasser von Terry Pratchett, schafft es aber mit Leichtigkeit diesen nicht zu kopieren und eine eigene sehr gute Adresse dieses humoristischen Ablegers des Fantasy-Genres zu werden.
Aus diesem Grund kann John Moore problemlos in einem Atemzug mit Pratchett genannt werden – findet aber durch seine Eigenständigkeit nicht nur viele eigene Anhänger, sondern sicherlich auch einen nicht zu kleinen Platz im Herzen der Pratchett-Fans.
Jürgen Seibold/29.05.05
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