Originaltitel: Darlah. 172 timer pa manen.
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
Deutsche Erstausgabe März 2010
c 2008 Cappelen Damm AS, Oslo
Für die deutschsprachige Ausgabe:
c 2010 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München
ca. 412 Seiten / € 14,90
COVER:
Im Weltraum kann dich niemand schrehen hören.
Mia aus Norwegen, Midori aus Japan und Antoine aus Frankreich – sie sind die drei Gewinner eines weltweiten Preisausschreibens der NASA und dürfen am ersten bemannten Mondflug seit 1976 teilnehmen. Ihre Motivationen könnten unterschiedlicher nicht sein: Midori will weg aus Japan, Antoine weg von seiner Ex. Mia will eigentlich gar nicht weg, aber ihre Eltern und der Rest der Welt finden, das sei eine einzigartige Chance, ein Sprungbrett in die Berühmtheit. Dass die Ausschreibung nicht mehr ist als ein billiger Trick, um Sponsoren anzuwerben, da für die Expedition das Geld fehlt, ahnt kaum jemand. Und der einzige Mensch, der weiß, was in Wahrheit dahintersteckt und dass dieser Mondflug das Ende von allem sein kann, ist ein an Alzheimer erkrankter, alter Mann, dem niemand Glauben schenkt. Der Countdown läuft…
REZENSION:
Johan Harstad legt mit Darlah einen Science Fiction Thriller mit Horrorelementen für die jüngere Lesergeneration vor. Seine Geschichte ist auch durchweg glaubwürdig und interessant erzählt. Seine Spannungselemente sind geschickt eingewoben und lassen an nichts zu wünschen übrig. Nichts desto trotz darf man die Klientel nicht vergessen – und dies hat der Autor auch in keinster Weise getan. Im Rahmen eines anspruchsvollen “Erwachsenenbuches” würde ich eine detailliertere Beschreibung mancher Inhalte sehr wünschen – auch die lediglich als Nebenrolle dargestellte Idee mit dem an Alzheimer erkrankten ehemaligen Mitarbeiter der “Area 51” hätte noch mehr Potenzial.
Bleiben wir aber bei der Zielgruppe: Und hierbei erkennt man, dass es sich doch tatsächlich um eine rasante Science Fictiongeschichte handelt, die voller Ideen und verwoben mit vielen Anspielungen dargelegt wird. Es gibt keinen einzigen Augenblick, der nicht die Aufmerksamkeit des Lesern aufrecht erhält. Somit kann man dieses gelungene Werk jedem jüngeren Lesern uneingeschränkt empfehlen. Der einzige Nachteil dieser Klientel besteht darin, dass diese allein aufgrund ihres Alters eventuell nicht jede Anspielung greifen können, da die dafür verwendeten Vorbilder sich überwiegend bei anderen Generationen aufhielten. Dies beeinträchtigt aber sicherlich in keinster Weise den Lesensfluss.
Jürgen Seibold/05.04.2010
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