Jörg Kastner: Das wahre Kreuz

c 2007 bei Knaur Verlag

ca. 428 Seiten / 18,90 €

COVER:

1798. Napoleon hat Kairo erobert. In seiner Begleitung befinden sich Künstler und Wissenschaftler, die die Geheimnisse des fremden Landes ergründen sollen – unter ihnen auch der junge Zeichner Bastien Topart. Bald bricht er mit einer Eskorte zu einem Wüstentempel auf, vor dem die Einheimischen panische Angst haben.

Die Franzosen werden dort Zeugen einer grausigen Zeremonie: Auf einem Altar wollen Männer im Kostüm mittelalterlicher Kreuzritter eine junge Frau opfern. Mit Müh und Not gelingt es den Forschern, die falschen Ritter zurückzuschlagen und das Leben der geheimnisvollen Fremden namens Ourida zu retten – von der sich Bastien magisch angezogen fühlt.

Im Kampf erbeutet Bastiens Onkel ein mysteriöses Schwert. Es scheint im Nahen Osten gefertigt worden zu sein, trägt jedoch Zeichen der abendländischen Kultur – auf dem Griff sind Kreuze eingraviert. Was verbirgt sich hinter diesen Symbolen?

Die Franzosen nehmen Ourida mit nach Kairo, wo überall Gefahr zu lauern scheint: Seltsame Gestalten schleichen um das Haus, ein Mord geschieht. Und vor allem wird Bastien von intensiven Träumen heimgesucht, in denen er ein mittelalterlicher Ritter ist und gegen eine Übermacht von Arabern kämpft; Träumen, die um eine mächtige Reliquie kreisen – ein Kreuz und seine Rettung.

Bastien wird klar, dass er durch ein geheimnisvolles Band aus der Vergangenheit mit den Ereignissen im Tempel verbunden ist. Auf ihn wartet die fast unlösbare Aufgabe, an diese Vergangenheit anzuknüpfen, sich den tödlichen Bedrohungen der Gegenwart zu stellen – und seine große Liebe zu retten…

Jörg Kastner, geboren 1962 in Minden an der Weser, hat nach erfolgreichem Jurastudium aus der Liebe zum Schreiben einen Beruf gemacht. Genaue Recherche und die Kunst, unwiderstehlich spannend zu erzählen, zeichnen seine Romane aus. Zu seinen größten Erfolgen bei Knaur zählen seine Trilogie von Vatikanthrillern – Engelspapst, Engelsfluch und Engelsfürst – sowie der historische Rembrandt-Roman “Die Farbe Blau”.

Jörg Kastner lebt mit seiner Frau in Hannover.

REZENSION:

Jörg Kastner führt uns ins seinem historischen Roman “Das wahre Kreuz” in die Zeit Napoleons – eine Epoche vor den Toren Ägyptens, die sich nicht allzu oft in historische Romane verirrt.

Demzufolge interessant ist der vorliegende Band und man taucht ein in vergangene Zeiten voller Mystic und orientalischen Besonderheiten – voll mit Glauben, Kriegen – und der unvermeidlichen großen Liebe des Bastien.

Jörg Kastner versteht es hierin fehlerfrei, erneut den Leser an den abenteuerlichen Erlebnissen seiner Darsteller teilhaben zu lassen und lässt einen förmlich den Wüstensand vor den erhabenen Pyramiden spüren.

Wie bereits in seinem Buch “Die Farbe Blau” spinnt Kastner historische Fakten zu einem spannungsvollen Plot zusammen und lässt den Leser – ähnlich einem Archäologen – längst vergangene und doch neue Welten entdecken. Die Flüssigkeit und Spannung seiner “Farbe Blau” erreicht er zwar mit dem vorliegendem Buch nicht so ganz – nimmt den Leser aber trotzdem an der Hand und führt von Seite zu Seite tiefer in die Mysterien einer Reliquie und einer ebenso mysteriösen Schönheit – was beim Leser ein Wohlgefühl sowie ein Interesse auslöst, das über das nicht ganz so hoe Spannungsniveau hinweg täuscht.

Sehr empfehlenswert für alle historischen Fans.

Jürgen Seibold/05.02.2008

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