Jim Butcher: Grabesruhe – Die dunklen Fälle des Harry Dresden

Originaltitel: Grave Peril

Übersetzung: Jürgen Langowski

Deutsche Erstausgabe September 2007

c 2001 by Jim Butcher

c 2007 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Taschenbuch

ca. 490 Seiten / € 8,95

COVER:

Eigentlich hat Harry Dresden eine Pause verdient – immerhin musste er sich schon mit gigantischen Skorpionen, heimtückischen Vampiren und hungrigen Werwölfen anlegen. Aber das kommt davon, wenn man nicht nur als Privatdetektiv, sondern auch als einziger Magier der Stadt im Telefonbuch steht. Doch bevor Harry zur Ruhe kommen kann, taucht eine neue Bedrohung auf: Immer mehr Geister verlassen ihr Grab, um die Lebenden heimzusuchen. Und eins haben die Opfer gemeinsam: Sie kannten Harry…

REZENSION:

Es gibt gewisse Veröffentlichungen, die im Laufe der Jahre nicht durch ihre Qualität oder einem literarischem Anspruch geglänzt haben – trotzdem aber zu absolutem Kult geworden sind. Man nehme nur die Groschenromane eines John Sinclair oder die umfangreiche Hexer-Reihe, die einen Hohlbein erst zu dem gemacht hat, wofür er heute steht.

Viele fragen sich zu recht, warum solche – zumeist als trivial bezeichnete – Werke jedem bekannt sind und sogar als sehr wichtig eingestuft werden. Meiner Meinung nach aus lediglich einem Grund: Sie dienen der absoluten Unterhaltung und man kann auf leichte Weise abschalten, den Alltag vergessen und sich einfach von einer Geschichte in einem bestimmten Genre treiben lassen.

Genau in diesen Bereich fallen auch die Fälle des Harry Dresden mit denen uns der Autor Jim Butcher konfrontiert. Auch hier ist es unsinnig über Literatur oder Hintergründe zu sprechen. Genauso wenig wie über zu viel klischeebehafteter Inhalt oder der allgemeinen Frage: “Warum liest du sowas?”.

Vielmehr führt uns Jim Butcher ebenfalls in die Welt der schlichten Unterhaltung und sorgt damit für eine spannungsgeladene Auszeit in den Wirren und Ärgernissen des Lebens. Und dies macht er auch noch verdammt gut, in dem er einen beinahe verrückt zu nennenden Hauptdarsteller loslässt, dessen Charakterzüge so geschickt aufgebaut sind, dass sich ein Leser mit Leichtigkeit hineinversetzen kann. Jim Butcher spielt dabei mit allen bekannten Versatzstücken des Horros und scheut auch nicht davor, Werwölfe, Zombies und was es sonst noch so gibt, los zu lassen. Dadurch entsteht zwar nichts neues – macht einem als Kenner des Genres aber trotzdem sichtlich Spaß und sorgt mit spielerischer Leichtigkeit für die notwendige, oben genannte Auszeit.

Unterhaltungsliteratur soll unterhalten – und das schafft Jim Butcher einwandfrei, womit seine Reihe um Harry Dresden mit Sicherheit auch das Zeug zum zukünftigen Kultstatus hat.

Jürgen Seibold/19.05.08

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