Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Literatur so wichtig genommen wird, dass es eine Spezialpolizei gibt, um sie vor Fälschern zu schützen? Als Geheimagentin Thursday Next ihre neue Stelle in Swindon antritt, ahnt sie schon, daß ihr die größte Herausforderung ihrer Karriere bevorsteht: Niemand anderes als der Erzschurke Acheron Hades hat Jane Eyre aus dem berühmten Roman von Charlotte Brontë entführt, um Lösegeld zu erpressen. Eine Katastrophe für England, das mit dem seit 130 Jahren tobenden Krimkrieg schon genug Sorgen hat.
Aber Thursday Next ist eine Superagentin: clever und unerschrocken. Und wenn sie wirklich mal in die Klemme gerät, kommt aus dem Nichts ihr von den Chronoguards desertierter, ziemlich anarchistischer Vater, um für ein paar Minuten die Zeit anzuhalten…
Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.
©2011 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG. Übersetzung von Lorenz Stern (P)2014 Audible GmbH
Rezension:
Beim Genuss des ersten Bandes um die Superagentin Thursday Next blieb ich ziemlich zwiespältig zurück.
Als Erstes sei gesagt, dass die Umsetzung als Hörbuch der Sprecherin sehr gut gelungen ist und somit ihre Stimme und die jeweilige Betonung in meinen Ohren sehr positiv klang.
Die Geschichte selbst lässt jedoch den oben genannten Zwiespalt aufkommen: Zum Einen halte ich die Idee um die Literaturagenten als außerordentlich interessant – jedoch wurde ich mit der Umsetzung nicht ganz warm. Sicher ist die Geschichte vollgepackt mit einer unendlichen Vielzahl an witzigen Elementen und Verweisen in die Welt der Literatur. Andererseits benötigt man sehr detaillierte Kenntnisse der klassischen Literatur, um dies auch genießen zu können. Hinzu kommt, dass ich gerne noch ein klein wenig mehr Spannung auf der Jagd nach Acheron Hades erwartet hatte – diese aber leider nicht wirklich aufkommen wollte.
Jasper Fforde spielt durchweg mit seinem Ideenreichtum, der absolut einzigartig ist und somit kommen erfreulicherweise wirklich die abstrusesten Thematiken ums Eck. Nichts desto trotz konnte es mich trotzdem nicht rundweg überzeugen.
Jasper Ffordes Schreibstil ist eingängig – jedoch dachte ich, als belesener Mensch komme ich etwas öfter zum Schmunzeln. Nachdem die meisten seiner Literaturverbindungen jedoch aus Genregefilden kommen, die ich nicht wirklich lese, fehlt mir einiges, um dies verarbeiten zu können. Sollte man jedoch Literatur studieren, sind die Fälle um Thursday Next wohl absolute Höhepunkte.
Alles in allem kommt es also sehr auf den jeweiligen Background an, ob man mit dieser gut geschriebenen und hintergründigen Geschichte etwas anfangen zu können. Bei mir hat es leider nicht funktioniert.
Jürgen Seibold/19.04.2015
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