Originaltitel: Strindbergs Stjärna
Aus dem Schwedischen von Antje Rieck-Blankenburg
(c) 2010 Jan Wallentin
(c) 2011 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
ISBN 978-3-10-090514-7
ca. 510 Seiten / € 19,95
COVER:
EIN KREUZ. EIN STERN.
Seit hundert Jahren getrennt, an zwei entfernten, finsteren Orten versteckt. Zusammen sind sie der Schlüssel zum größten Geheimnis, von dem die Menschheit je gehört hat. Und plötzlich tauchen Kreuz und Stern wieder auf. Eine mörderische Jagd beginnt. Eine Jagd, bei der Don Titelman vom Jäger zum Gejagten wird.
REZENSION:
„Strindbergs Stern“, der erste Roman des Schweden Jan Wallentin handelt über die Jagd nach einem verschollenen Relikt. Diese Jagd wird vom Autor erfreulicherweise sehr Genre-übergreifend dargelegt. Diese Sprengung der Grenzen sollte innerhalb von Buchdeckeln erheblich öfter vorkommen – ich denke, dadurch entsteht ein extrem weiter Spielraum, in dem man sich als Autor mit allen aufkommenden Ideen viel weiter agieren kann, als die üblichen Darstellungen, die überwiegend durch selbst auferlegte Szenegrenzen begrenzt zu sein scheinen.
Leider ist die Erzählung (oder liegt es an der Übersetzung?) latent verwirrend dargestellt und man ist als Leser gezwungen, mit höchster Konzentration den jeweiligen Geschehnissen und Ereignissen zu folgen. Dies betrifft auch die beteiligten Personen, die erst als zu dünn gemalt dargestellt werden und erst im Laufe der Zeit ein wenig Kontur bekommen. Die grundsätzliche Idee des Autoren bleibt aber unangetastet und lebt durch einen immensen Schaffensreichtum und einem immer wieder erscheinenden, historischen Faden, der sich durch unterschiedlichste Ereignisse zu legen scheint und diese vor des Lesers Augen offenbart.
Somit ein sehr zwiespältiger Thriller, bei dem man sich zum Einen nicht ganz sicher sein kann, zum Anderen ihn lieben kann oder eben auch eine Verweigerung offenbart werden kann. In diesem Falle sollte sich wohl der ein oder andere selbst ein Bild machen – ich denke aber, man kann einiges Entdecken und Erleben, wenn man sich dem Sog der Geschichte in voller Konzentration hingibt.
Jürgen Seibold/27.05.2011
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