Originaltitel: Z Burbia
Übersetzung: Katrin Fahnert
Deutsche Erstausgabe
© 2014 Luzifer-Verlag Steffen Janssen, Bochum
ISBN 978-3-95835-021-2
COVER:
Whispering Pines ist ein kleiner, ruhiger, abgeschiedener amerikanischer Vorort am Rande von Asheville, NC, in den unberührten Blue Ridge Mountains. Und das ist gut so, denn die Zombie-Apokalypse hat im Westen von North Carolina Einzug gehalten und stellt das beschauliche Vorstadtleben ernsthaft auf die Probe!
Umgeben von einem Meer Untoter haben die Bewohner von Whispering Pines ihr ländliches Leben von Straßenfesten auf Plünderungsfeldzüge umgestellt. Reinigung und Pflege der Vorgärten wurden gegen taktische Kriegsführung in der näheren Umgebung getauscht. Statt das Viertel zu verschönern, errichtete man eine Festung.
Aber selbst in ruhigen Zeiten hat das Leben in einem Vorort seine Höhen und Tiefen: Neugierige Nachbarn, die strenge Hauseigentümervereinigung (HOA) und eine Hausverwaltung, die daran glaubt, dass die Worte ›strenge Auslegung‹ heilige Worte sind, wenn man sie auf die HOA-Verträge anwendet.
Jetzt, während der Zombie-Apokalypse, werden selbst solche harmlosen alltäglichen Reibereien schnell zu dramatischen Kämpfen um die persönliche Identität, die Sicherheit der Familie und das nackte Überleben.
Willkommen in der Welt von Z-Burbia!
REZENSION:
Wir befinden uns in einer Welt der Zombie-Apokalypse und wenden uns nach Whispering Pine, einem kleinen Rückzugsort, in dem eine Gruppe Überlebender versucht, die Alltäglichkeit des Kleinstadtlebens aufrecht zu erhalten. Das dies im Angesicht von Zombies und machthungrigen Menschen nicht gerade einfach ist, erklärt sich von selbst.
Aus dieser beschaulichen Welt vertrieben, versuchen einige – unter Zuhilfenahme weiterer Überlebender – diese Beschaulichkeit zurück zu erobern.
Z-Burbia lässt sich in diesem Überlebenskampf auch wenig Zeit, um sogleich den Leser mit den Gefahren zu konfrontieren. Die Erzählweise des Autors ist dabei locker und eingängig – leider verzichtet er stark auf beschreibende Elemente, was mir persönlich ein wenig negativ vorkam. Was andere Autoren zuviel „schwätzen“, „schwätzt“ Jake Bible zu wenig und somit befinde man sich in einem Werk, das zu einem hohen Maße aus Dialogen besteht. Hier hätte Jake Bible sicher noch ein wenig mehr an Spannung generieren können. Hinzu kommt, dass die Dialoge recht „schnoddrig“ sind, was zum Einen authentisch ist, da man im Angesicht der Apokalypse (nach einer gewissen Zeit) eine gewisse Resignation mitbringen muss, um sich dem stellen zu können – andererseits entsteht dadurch ebenfalls keine spannungsgeladene Dramatik, da man das Gefühl nicht loswerden kann, dass die das schon packen.
Der heimliche Star des Buches ist jedenfalls nicht der Hauptdarsteller, sondern Elsbeth, eine Kannibalin, die durch bestimmte Umstände zu dieser Gruppe stößt und dabei mit Fähigkeiten ums Eck kommt, die so manchen Kerl vor Neid erblassen lässt.
Wäre Elsbeth nicht, würde dieses Buch durchweg stark nach „The Walking Dead“ klingen – die Anleihe scheint doch sehr stark durch. Elsbeth sorgte jedenfalls dafür, dass ich bei der Stange bleiben konnte und dem Buch weiterhin folgen wollte.
Schlussendlich ist Z-Burbia ein etwas leicht vorhersehbarer, post-apokalyptischer Roman – vollgestopft mit Zombies – der immer wieder an „The Walking Dead“ erinnert, dabei jedoch leider nicht in die Tiefe geht. Hier könnte sicher noch deutlich stärker an zwischenmenschlichen Thematiken und insbesondere an der Spannungsschraube gearbeitet werden – da hätte dieses Werk noch viel Potenzial.
Nebenbei erwähnt: Das Cover passt wie die Faust aufs Auge zu Elsbeth und man kann sie sich genau so vorstellen. Allein für Elsbeth – dem heimlichen Star in diesem Buch – lohnt es sich dann doch noch.
Jürgen Seibold/19.04.2015
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