c 2007 by Knaur Verlag
ca. 700 Seiten / 16,90 €
COVER:
Als ihr Vater, ein begüterter Kaufherr, stirbt, bricht für Tilla eine Weilt zusammen. Ihr geldgieriger und intriganter Bruder übernimmt die Herrschaft im Hause – und schert sich nicht um den letzten Willen des Vaters und um seinen Wunsch, Tilla mit Damian, dem Sohn des Bürgermeisters, zu verheiraten. Stattdessen zwingt er sie zur Ehe mit seinem besten Freund und dem ärgsten Feind des Stadtoberhaupts.
Doch Tillas ungeliebter Ehemann stirbt noch in der Hochzeitsnacht, und seine Verwandten haben nur ein Ziel: Sie wollen die junge Witwe in den Wahnsinn treiben, um an ihr Vermögen zu gelangen. Tilla bleibt nur die Flucht, wenn sie diese heimtückischen Pläne vereiteln will. Als Mann verkleidet verlässt sie ihre Heimatstadt – im Gepäck das Herz ihres Vaters. Ihr Ziel heißt Santiago de Compostela…
REZENSION:
Nach dem leider nicht sehr gut rezensiertem Buch “Die Löwin” scheint Iny Lorentz nun endlich wieder auf dem richtigen Weg zu sein.
In ihrem Buch “Die Pilgerin” erzählt sie zwar wieder von einer starken Frau, die gegen viele Unbilligkeiten des Lebens kämpfen muss, kann dies aber auf ihre bereits bekannte, flüssige Art geschickt umsetzen. Sie begibt sich dabei sehr detailliebend und historisch fundiert auf eine Pilgerreise und nimmt dabei den Leser geschickt bei der Hand.
Die Darlegung der Pilgerreise mit den damals vorhandenen Strapazen ist sehr wirklichkeitsgetreu und glaubhaft dargestellt. Des weiteren kann sie erneut mit ihrer umfangreichen, detaillierten aber trotzdem erzählerisch sehr eingängigen Schreibweise die vergangene Zeit vor des Lesers Augen erwecken.
Iny Lorentz vergisst in diesem Buch auch nicht mehr den nötigen Gehalt an Spannung und baut diesen auch sehr geschickt und überzeugend ein.
Es ist somit ein historisch fundierter und sehr unterhaltender Schmöker, der nicht nur Iny Lorentz-Fans überzeugen kann, sondern nebenbei zeigt, dass die Autorin nicht nur anhand der Wanderhure zu messen ist.
Sonja Seibold/02.06.2007
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