Originaltitel: 6/12
Aus dem Finnischen von Stefan Moster
Deutsche Erstausgabe Dezember 2007
c 2007 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
ca. 463 Seiten / 14,50 €
COVER:
Die Gewalt war ein Teil von ihm. Wer hätte sie zum Erlöschen bringen können?
Am 6. Dezember, dem finnischen Unabhängigkeitstag, ist die Elite des Landes im Präsidentenpalast versammelt. Schwer bewaffnete Männer dringen in das Gebäude ein und bringen die Gäste in ihre Gewalt – unter den Geiseln befinden sich der Präsident, die Ministerpräsidentin, Botschafter und führende Wirtschaftsbosse. Die vermummten Männer agieren im Auftrag eines Mannes, dessen Sehnsucht nach Rache stärker ist als alle Vernunft. Dieser Mann verfolgt einen größenwahnsinnigen Plan, in dem die Geiselnahme nur den Anfang bildet. Und während Anti-Terror-Spezialist Timo Nortamo alle Hebel in Bewegung setzt, um die Situation von außen unter Kontrolle zu bringen, mischt Kommissarin Johanna Vahtera sich unter die Geiseln. Doch ihre Identität wird sich nicht ewig geheim halten lassen…
REZENSION:
Ein kurzer prägnanter Titel und ein spannender Klappentext. Sehr gute Voraussetzungen für einen sogenannten „Tempo-Thriller“.
Es fängt tatsächlich sehr packend und vielversprechend mit einer waghalsigen Entführung an… woraufhin der Autor leider sehr schnell ins Erzählen kommt und daher immer mehr an Spannung verliert. Dadurch weist das Buch nicht nur einige Längen auf, sondern auch noch etliche unnötige Andeutungen und Nebensächlichkeiten die mit dem Thema des Buches in keinster Weise etwas zu tun haben und die so unwichtig sind, dass sie im weiteren Verlauf nie wieder erwähnt werden. Wodurch ich teilweise das Gefühl hatte dass er den roten Faden verloren hat, den er wiederum nur durch weitere Längen wieder einfangen konnte.
Timo Nortamo, der Protagonist war schon in einigen von Remes‘ Werken in der Hauptrolle zu finden.
Daher fand ich die Tatsache, dass ich auf den hoch Angepriesenen mehr als die Hälfte des Buches „warten“ musste, etwas verwirrend. Die meisten der vorkommenden Personen, inklusive Timo Nortamo und auch Teile der Handlung sind zudem nicht anders als klischeehaft zu bezeichnen. Von der Hauptrolle über größenwahnsinnige Entführer, die nur nach Geld und Anerkennung streben bis hin zu erpressbaren Pharmakonzernen ist sehr vieles enthalten, was sich an verbreiteten Vorstellungen finden lässt.
Schwierigkeiten hatte ich persönlich vor allem damit mir die skandinavischen Namen und Ortschaften des Buchs zu merken und richtig zuzuordnen, was aber mit Sicherheit nur an meinen „deutschen“ Ohren liegt.
Abgesehen vom Inhalt des Buches fand ich das Titelbild und das Layout des Einbands etwas zu düster und daher leider nicht sehr ansprechend.
Übrig bleibt ein relativ gut und leicht zu lesendes Buch, das mich zwar nicht wirklich überzeugen konnte, aber mit Sicherheit den ein oder anderen trotzdem begeistern kann.
Birgit Grunwald, 05.12.2010
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