Henri Loevenbruck: Das verschollene Pergament

Originaltitel: Le Rasoir d’Ockham

Aus dem Französischen von Marie-Sophie Kasten

Deutsche Erstausgabe Februar 2011

(c) 2008 by Flammarion

(c) 2011 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Taschenbuch.

ca. 542 Seiten / € 9,99

Cover:

Eine rätselhafte Verschwörung, eine Geheimloge aus dem Mittelalter und die lebensgefährliche Jagd nach einem mysteriösen Manuskript…

Ari Mackenzie ist Spezialist für Sekten und Verschwörungen bei der Pariser Polizei. Als er seinen Freund Paul aufsucht, findet er dessen grausam zugerichtete Leiche vor: Der Schädel wurde durchbohrt, das Hirn verflüssigt. Doch dies ist nur der Auftakt zu einer Serie von bizarren Morden. Offenbar stehen sie alle mit einer jahrhundertealten Geheimloge und einem verloren gegangenen Pergament in Zusammenhang.

In diesem Manuskript fehlen sechs Seiten – genauso viele, wie die Loge Mitglieder hat …

REZENSION:

Henri Loevenbruck legt mit „Das verschollene Pergament“ nach seinen beiden Thrillern „Das Jesusfragment“ und „Das Kopernikus-Syndrom“ erneut ein genretreues Werk vor, dass sich um verschollene Geheimnisse und deren Auswirkungen in die heutige Zeit dreht.

Abermals handelt es sich um einen Mysterythriller im Fahrwasser eines Scott McBain oder Dan Brown. Im Gegensatz zu seinem Erstlingswerk „Das Jesusfragment“ lässt Loevenbruck anfangs das Aufkommen von Spannung missen – schafft es aber im Zuge der weiteren Entwicklung den Leser durch detailgetreue und glaubwürdige Beschreibungen einer Jagd nach verschollenen Pergamenten und besonders der Jagd nach einem Mörder bei der Hand zu nehmen und mit einer dezent steigenden Spannung bei Laune zu halten.

Die Geschichte entwickelt sich mehr und mehr zu Gunsten des Autors – schafft nicht ganz das Niveau des „Jesusfragments“ zu halten, zeigt aber weiterhin dass Loevenbruck noch voller Ideen innerhalb des Mysterygenres steckt und diese auch geschickt verwebt auszubreiten weiß.

Übrig bleibt ein dann doch recht spannender Thriller mit einem glaubhaften aber doch beinahe enttäuschenden Ende. Die Protagonisten sind lebendig und voller Detail gezeichnet und lassen selbst die Hintergründe bei den Übeltätern nicht missen.

Durch das Thema, welches man nur mit viel historischem Background kennen kann, ist man nicht so sehr damit verbunden, wie bei allgemein bekannten Verschwörungen – nichts desto trotz bleibt im Großen und Ganzen ein sehr empfehlenswerter und gut gezeichneter Thriller, dessen sympathischer Held fast nach einer Fortsetzung ruft.

Davon abgesehen sollte man weitere Veröffentlichungen Henri Loevenbrucks im Auge behalten.

Jürgen Seibold/14.03.2011

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