Henri Loevenbruck: Das Jesusfragment

Originaltitel: Le testament des siècles

Übersetzung: Antoinette Gittinger

Deutsche Erstausgabe September 2005

Copyright 2003 by Éditions Flammarion

Copyright 2005 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Taschenbuch

ca. 431 Seiten

COVER:

Als sein Vater plötzlich ums Leben kommt, steht Damien Louvel, ein erfolgreicher Drehbuchautor, vor einem Rätsel. Offenbar war sein Vater einer geheimnisvollen Reliquie auf der Spur, dem Stein von Iorden, der die letzte Botschaft Jesu enthalten soll. Aber er war nicht der Einzige.

Mysteriöse Geheimbünde, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, machen Jagd auf den Stein. Und Damien gerät in ihr Visier…

REZENSION:

Henri Loevenbruck legt mit Das Jesusfragment einen sehr geschickt erzählten Mystery- und Verschwörungsthriller vor. Es geht hierbei um ein mysteriöses Fragment, das die letzte Botschaft Jesu tragen soll – aber natürlich verschlüsselt ist. Neben dem Hauptdarsteller Damien Louvel und seinen Mitstreitern führt Loevenbruck nicht nur mehrere Geheimbünde mit ins Spiel, sondern baut auch ganz geschickt historische Hintergründe insbesondere unter Verwendung von Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer ein.

Diese beiden sind erneut “Mitverschwörer”, die es sich zur Aufgabe machten, diese letzte Botschaft unter Benutzung eines selbst erschaffenen Codes beinahe unentschlüsselbar zu machen.

In guter Thrillermanier machen sich die Protagonisten nun auf die Jagd nach dem Schlüssel und werden dabei von den vor Mord nicht zurückschreckenden Widersachern verfolgt.

Henri Loevenbruck erschuf mit diesem Buch einen Plot, wie er zur Zeit sehr modern ist – aber trotzdem immer noch den Leser zu fesseln wissen und auch interessant sind.

Er baut sehr viele glaubhafte historische Hintergründe ein und lässt den Leser bei der Jagd nach dem Schlüssel sowie der Entschlüsselung mitfiebern.

Seine für diese Geschichte notwendigen historischen Details baut der Autor sehr detailliert und ausführlich ein und kann dadurch unter Umständen den ein oder anderen Leser ein wenig langweilen. Jemand der aber nicht nur an einem guten Thriller interessiert ist sondern auch eine gewisse Affinität zu historischen Romanen hat,  findet mit diesem Buch beides in ausführlicher und spannungsgeladener Art und Weise.

Am Ende befürchtete ich fast, dass der Autor bei der unvermeidlichen Entschlüsselung des Inhaltes und somit der Botschaft Jesu direkt gegen die religiöse Wand prallt und somit für viele Leser unglaubwürdig werden könnte. Henri Loevenbruck bekam aber die Kurve und legt einen zwar leicht philosophischen aber auch sehr virtuos und glaubhaft dargestellten Schluss dar, der den Leser ein wenig nachdenklich aber auch befriedigt zurücklässt.

Somit bleibt am Ende ein spannender Thriller mit mysteriösen und verschwörerischen Hintergründen der wieder einmal für eine durchgemachte Nacht sorgt.

Jürgen Seibold/15.11.2005

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