Harry Dolan: Böse Dinge geschehen

Titel der amerikanischen Originalausgabe: Bad Things Happen

Deutsch von Martin Ruben Becker

Deutsche Erstausgabe 2010

Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

c 2009 Harry Dolan

c 2010 der deutschsprachigen Ausgabe:

Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

ca. 415 Seiten / € 14,90

COVER:

David Loogan ist Redakteur bei einem Krimi-Magazin, das in der beschaulichen amerikanischen Universitätsstadt Ann Arbor herausgegeben wird. Eines Tages tritt sein Boss und Freund Tom mit einer ungewöhnlichen Bitte an ihn heran: Loogan soll ihm helfen, eine Leiche zu begraben. Nun ja, unter Freunden tut man sich schon mal einen Gefallen. Loogan willigt ein. Doch als Nächstes ist der Boss selber tot. Und das ist noch lange nicht die letzte Leiche im kleinen Ann Arbor! Natürlich fühlt sich Logan berufen, selbst Nachforschungen in der Sache anzustellen, sehr zum Missfallen von Elizabeth Waishkey, der zuständigen Ermittlerin. Während die beiden einander ständig in die Quere kommen, scheint nach und nach der gesamte Autorenstamm von Loogans Magazin das Zeitliche zu segnen.

REZENSION:

Das dezent aber trotzdem für einen Kriminalroman sehr gelungen auftrendende Cover sorgte dafür, das ich dieses Buch einem anderen vorziehen musste. Persönlich bin ich eher dem Thriller- als dem Krimi-Genre verfallen, aber was solls – vielleiht verbirgt sich hinter den Buchdeckeln eine geeignete und unterhaltsame Geschichte.

Wie ich erkennen durfte, wurde ich auch nicht enttäuscht – sicherlich strotzt die Geschichte vor allen möglichen Krimi-Klischees, die der Autor ironischerweise nicht nur verwendet, sondern auch geschickt mit ihnen spielt und selbst als Klischees innerhalb der beschriebenen Krimiautorenbranche verwendet. Dies allein gebührt schon einen Pluspunkt!

Die Geschichte wiederum verwendet nicht unbedingt Neues innerhalb des Genres – lässt aber trotzdem das Interesse des Lesers aufrecht und spielt auch virtuos mit einigen Wendungen, die nicht immer vorhersehbar waren. Somit ein wahrlich recht raffinierter Plot, der besonders von der Unwissenheit des Lesers über die Hintergründe des Hauptdarstellers lebt. Würde dies nicht der Fall sein, könnte ein Großteil des Buches sicherlich seinen Reiz verlieren – irgendwie möchte man aber über David Loogan mehr erfahren.

Somit ein ganz guter, interessant aufgebauter Debütroman, der dem Genre dezent noch die ein oder andere neue Möglichkeit offenbart.

Sollte Harry Dolan noch ein klein wenig “böser” werden und sich einen dezenten Schubs in Richtung Thriller geben, wäre er mit Sicherheit ein Kandidat auf meiner Wunschliste für seine nächsten Bücher,

Jürgen Seibold/05.01.2011

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