Greg F. Gifune: House Of Rain

Deutsche Erstausgabe

Originaltitel: House of Rain

Übersetzung: Nicole Lischewski

© 2015 Luzifer-Verlag

ISBN E-Book: 978-3-95835-081-6

ca. 96 Seiten

COVER:

Gordon Cole ist ein müder, einsamer alter Mann. Der von seinen Vietnamerinnerungen verfolgte Kriegsveteran ist seit kurzem Witwer und schlägt sich in einer Nachbarschaft durch, in der das Leben immer gefährlicher wird. Während er den Tod seiner geliebten Frau Katy betrauert, droht er im Albtraum seiner schrecklichen Vergangenheit zu ertrinken. Und dann fängt das Flüstern in der Dunkelheit an. Gnadenlos jagen ihn erschütternde Visionen, der Klang von engelshaftem Singen hängt über jeder wachen Stunde, und alle Menschen seines Umfelds scheinen sich aus Gründen gegen ihn verschworen zu haben, die er noch nicht verstehen kann.

Als der Regen beginnt und die Stadt durchtränkt, begreift Gordon, dass er sich seiner Vergangenheit stellen und das dunkle Geheimnis lösen muss, das ihn seit fast fünfzig Jahren verfolgt.

Wer war die mysteriöse Frau, die er damals in einer Bar kennengelernt hat? Was ist in dem heruntergekommenen Motel passiert, in das sie gingen? War tatsächlich überhaupt etwas geschehen?

Während Gordon nach Antworten sucht, beobachtet ihn etwas aus dem immer stärker fallenden Regen und wartet, bietet ihm an, ihn von seinen Albträumen zu befreien. Aber die Schlüssel zu Himmel und Hölle kosten einen furchtbaren Preis.

Willkommen daheim, Gordon.

Willkommen im Haus des Regens.

REZENSION:

House Of Rain ist eine sehr tiefgründige und nachdenkliche Geschichte um den einsamen Gordon, der den Tod seiner geliebten Frau einfach nicht überwinden beziehungsweise gar akzeptieren kann.

Das Buch ist mit seinen knappen einhundert Seiten beinahe als lange Kurzgeschichte zu betrachten – nichts desto trotz schafft es der Autor, in diese leider zu wenigen Seiten eine sehr bedrückende Geschichte entstehen zu lassen, die sehr ernst und auch etwas deprimierend ist. Gifune ist dabei aber ein wahrer Meister des Wortes und somit fällt es einem sehr schwer, sich diesem Psychogramm zu entziehen.

Es entsteht definitiv kein Horror- oder gar Thrillerroman mit den üblichen Inkredienzen – vielmehr handelt es sich um hochwertige und tiefsinnige Literatur, die uns als Leser mitfühlend in die Gedankenwelt Gordons eintauchen lässt. Durchweg stellt man sich die Frage, was denn nun real geschieht oder lediglich dem Empfinden Gordons entsprungen ist.

Alles in allem eine recht kurze, aber dennoch sehr interessante sowie anspruchsvolle Geschichte, die den Leser in persönlichste Abgründe führt und daran teilhaben lässt.

Man muss nur aufpassen, sich nicht von der depressiven Stimmung einfangen zu lassen.

Jürgen Seibold/17.07.2015

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