George Orwell: Animal Farm

© 1945 by Eric Blair

This edition © the Estate of the late Sonia Brownell Orwell, 1987

ISBN 978-0-141-03613-7

ca. 95 Seiten

COVER:

‚All animals are equal. But some animals are more equal than others.‘

Mr Jones of Manor Farm is so lazy and drunken that one day he forgets to feed his livestock. The ensuing rebellion under the leadership of the pigs Napoleon and Snowball leads to the animals taking over the farm. Vowing to eliminate the terrible inequities of the farmyard, the renamed Animal Farm is organized to benefit all who walk on four legs. But as time passes, the ideals of the rebellion are corrupted, then forgotten. And something new and unexpected emerges…

REZENSION:

Vorab gesagt: Im Gegensatz zu Orwells 1984 kommt man mit einem einigermaßen guten Englisch mit diesem Buch erheblich besser zurecht. Dies liegt sicherlich auch daran, dass Orwell bei 1984 viele erfundenen Wörter mit eingeflechtet hatte. Auch wenn dem nicht so sein sollte: Bei Animal Farm handelt es sich laut Orwell um ein Märchen und wohl auch deshalb ist das sprachliche Niveau ein wenig anders angesiedelt.

Das Büchlein ist jedenfalls recht dünn und könnte mit seinen knappen hundert Seiten in der heutigen Zeit sicher auch als etwas längere Kurzgeschichte durchgehen. Trotz dieser Kürze ist das Buch durchweg als absolut interessant und lehrreich zu betrachten. Sozusagen eine Parabel unserer Welt. Orwell hatte zwas damals im Jahre 1945 sicher noch die tiefgehenden Eindrücke des Zweiten Weltkriegs im Auge – insbesondere sicherlich die Strömungen Russlands als auch Nazideutschlands. Nichts desto trotz verliert Animal Farm absolut nichts an Bedeutung, denn scheinbar haben wir Menschen beim Übernehmen von Macht in den letzten 70 Jahren absolut nichts dazu gelernt. Es ist wahrlich kein Wunder, dass der Satz „Jeder ist gleich, manche sind gleicher“ zum Sprachgebrauch geworden ist (interessant zu erfahren, dass dieser Sprachgebrauch seinen Ursprung in einem Buch hatte, welches sicherlich nicht jeder gelesen hat).

Es ist sicher immer noch der gleiche Weg: Es gibt eine Revolution mit den besten Absichten. Jemand wird zum neuen Anführer ernannt. Aufgrund seiner machtvollen Position rutscht dieser mehr und mehr in die gleichen Fahrwasser wie der damalige Herrscher. Alle hehren Ziele werden nach und nach demaskiert und anders – zugunsten des Herrschers – neu kommuniziert. Kurzum: Eine Revolution scheint der Wegbereiter zu einer erneuten Revolution zu sein. Geschichte ist wie ein Rad, das sich dreht und dreht – mal ist man oben, mal unten…

Animal Farm ist dadurch eine absolute Pflichtlektüre, die auf einfachem Wege und unter Benutzung von Tieren anstatt Menschen jedem Leser diese Problematik gegenüber hält. Wer es dann immer noch nicht kapiert, dem kann man wohl nicht mehr helfen.

Schlußendlich ein Standardwerk, welches wirklich jeder einmal gelesen haben sollte.

Jürgen Seibold/05.03.2017

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