Frank Schätzing: Der Schwarm

© S. Fischer Verlag

ISBN: 978-3-596-16453-0

Ca. 987 Seiten

COVER:

Vor Peru verschwindet ein Fischer. Spurlos. Norwegische Ölbohrexperten stoßen auf merkwürdige Organismen, die Hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz genommen haben. Währenddessen geht mit den Walen entlang der Küste British Columbias eine unheimliche Veränderung vor. Nichts von alledem scheint miteinander in Zusammenhang zu stehen. Doch Sigur Johanson, Biologe und Schöngeist, glaubt nicht an Zufälle. Auch der indianische Walforscher Leon Anawak gelangt zu beunruhigenden Schlüssen: Eine Katastrophe kündigt sich an. Die Suche nach dem Urheber konfrontiert die Forscher mit ihren schlimmsten Albträumen. Frank Schätzing inszeniert den Feldzug der Natur gegen den Menschen als atemberaubendes Schreckensszenario mit Tempo und Tiefgang.

REZENSION:

Mit »Der Schwarm« legt Frank Schätzing einen umfangreichen ökologischen Thriller vor. Los geht es mit der Entdeckung von Würmern, deren Ausprägung bisher noch niemals entdeckt worden ist. Handelt es sich dabei um eine neue Gattung? Wenn ja, stehen die Planungen mächtiger Energiekonzerne auf Messers Schneide.

In anderen Gebieten unseres Planeten verschwinden Fischer und Wale scheinen plötzlich entgegen ihrer normalen Verhaltensweise direkte Angriffe gegenüber Menschen durch zu führen. Scheinbar mit Planung?

Frank Schätzings Werk ist absolut lehrreich aufgebaut. Er konfrontiert uns aber nicht einfach mt aufgezählten ökologischen Informationen sondern baut diese sehr geschickt in seine Geschichte ein. Dadurch wird einem mehr und mehr klar, welche Beziehungen zwischen scheinbar unabhängigen Thematiken bestehen.

Diese weltweiten Zusammenhänge entwickeln im Leser ein hohes Interesse und allein dadurch bleibt man in der ersten Hälfte dieses Werkes an den Seiten hängen. In der Mitte seines Romans entstehen aber leider einige Längen, die nicht unbedingt hätten sein müssen.

Als dann die Yrr auf den Plan treten und uns zeigen, dass unser Planet selbst noch für einige Überraschungen gut sein könnte, wendet sich die gerade eben gefühlte Langatmigkeit wieder einem positiven Lesefluss.

Die Detailverliebtheit der ökologischen Themen lässt Schätzing leider bei der Zeichnung seiner Protagonisten ein wenig missen. Dadurch bleiben diese ein wenig blass und somit lernt man mehr über Wale und Delphine als über die Persönlichkeiten seiner Helden.

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei diesem Thriller aber dennoch um ein gut ausgefeiltes Werk, welches den Leser in hohem Maße zum Nachdenken anregen kann. Nichts desto trotz wären einige Seiten weniger etwas besser für das Gesamtkunstwerk gewesen. Interessant und ausreichend spannend war das Werk aber allemal.

Jürgen Seibold/12.01.2016

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