© Sportwelt Verlag
ISBN 978-3-941297-20-3
ca. 280 Seiten
COVER:
Der skrupellose Oligarch Stalin zwingt Brian Harding und Christopher Johnson, mit Sprengstoff in den Schuhen den New York Marathon zu laufen – und zu gewinnen. Mit einem Dopingmittel im Blut sollen sie an der Spitze des Feldes für Aufmerksamkeit sorgen. Und da einer der Läufer auf den Fahndungslisten der Geheimdienste ganz oben steht, entwickelt sich schon kurz nach dem Start eine wilde Verfolgungsjagd. Brian Harding und Christopher Johnson bleiben nur zwei Stunden Zeit, um ihr Leben zu retten.
REZENSION:
Nachdem ich bereits vor einiger Zeit den ersten Marathon-Thriller namens Boston Run von Frank Lauenroth nicht nur gelesen, sondern auch für gut befunden habe, war es nahezu selbstverständlich, dass ich mich auch dem zweiten Thriller aus der Welt des Marathons widmen würde.
Wie sich bereits in Boston Run herausstellen sollte, muss man nicht unbedingt ein Freund dieser Veranstaltungen oder des Laufens sein, um mit diesen Werken etwas anfangen zu können. Sicherlich irritiert es ein wenig, diese Bücher im Dach eines Sportliteratur-Verlages zu finden – aber warum nicht einfach ein wenig Diversifikation betreiben und auch Thriller im Kosmos des Sports anbieten?
Boston Run zeigte sich als reinrassiger Geheimdienstthriller und ich fragte mich kurz, ob dem Autor überhaupt etwas neues einfallen wird, oder ob er einfach auf simple Weise lediglich die Örtlichkeit ändert.
Wie sich erfreulicherweise herausstellen sollte, schafft es Frank Lauenroth spielend, seine Protagonisten des ersten Buches durch einen erneut durchweg rasanten Thriller zu jagen.
Bereits die Idee mit der Erpressung ist sagenhaft: Tragen doch beide kleine Sprengsätze in ihren Schuhen, die losgehen, sobald mit dem Laufen aufgehört wird. Als ob das nicht ausreichend Motivation für die beiden Läufer wäre, wird auch der Geheimdienst auf sie aufmerksam und eröffnet die Jagd.
Würde ich die Geschehnisse aus Boston Run nicht kennen, hätte ich bei New York Run ein wenig zu bemängeln: Sind doch die Geheimdienste bereits durch bloßes sehen der Protagonisten auf sie aufmerksam geworden und starten unverzüglich ihre Maßnahmen. Dies geht fast ein wenig zu schnell und man fragt sich, wieso dieser Apparat ohne Vorwarnung loslegen kann.
Als Leser von Boston Run wiederum ist einem das absolut klar, da einer der beiden sehr wohl bekannt ist und darüber hinaus auf den Fahndungslisten steht.
New York Run lässt einem keinerlei Ruhe, denn es gibt so gut wie kein Kapitel, welches nicht auf spannende Weise die Geschichte antreibt. Man spürt förmlich jeden einzelnen Kilometer dieses Laufes – darüber hinaus fragt man sich pausenlos, wie die beiden mit der Situation klar kommen werden. Immerhin sollen sie nicht nur mitlaufen, sondern sogar gewinnen.
Ich persönlich kann jedem nur anraten, vorher auch den spannenden Boston Run zu genießen und erst dann New York Run in die Hand zu nehmen. Im Gesamten wirkt der zweite Lauf erheblich intensiver.
Zum Ende gibt es auch noch einen schönen Twist, mit dem man eigentlich nicht wirklich gerechnet hat – wiederum aber plausibel ist.
Alles in allem ein absolut rasanter und spannender Thriller aus der Welt der Geheimdienste mit einem interessanten Setting. Sehr zu empfehlen und sollte der Autor noch die ein oder andere weiterführende Idee haben: Schreiben, schreiben, schreiben…
Jürgen Seibold/02.02.2016
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