Frank Lauenroth: Black Ice

© 2014 Begedia Verlag

© 2014 Frank Lauenroth

ISBN 978-3-95777-012-7

ca. 254 Seiten

COVER:

Seit Jahren ist Frankie mit seinem Raumfrachter Corona allein im Overstream unterwegs. Er arbeitet hart und achtet die allzu wandelbaren Gesetze der Planeten in den äußeren Systemen.

Als sich beim Anflug auf Clarion Prime jemand auf sein Raumschiff portiert, ahnt Frankie noch nicht, dass sich durch diesen Fremden sein gesamtes Leben ändern wird.

Vielleicht hätte er die Ladung BLACK ICE – eine perfekte, wunderbar nebenwirkungsfreie Droge – nicht stehlen sollen. Auf der Flucht vor Duistermach, dem weithin gefürchteten, psychopathischen Vollstrecker der mächtigen Handelsgesellschaft, gewährt er nach und nach mehreren Verfolgten auf seiner Corona Zuflucht.

Als sich Duistermach auch noch Kopfgeldjäger anschließen, versucht Frankie mit seiner stetig wachsenden Crew das Geheimnis des Black Ice zu lüften und so – vielleicht – ihr aller Leben zu retten.

REZENSION:

Frank Lauenroth war mir bisher lediglich durch seine beiden Thriller aus der Welt des Marathons ein Begriff. Umso überraschter war ich, als ich feststellte, dass er sich auch im Genre der Science Fiction zu bewegen versucht. Eine seiner früheren Geschichten erhielt dabei eine Nominierung für den Deutschen Science-Fiction-Preis als auch dem Deutschen Phantastik Preis.

Mit Black Ice legt er nun einen Roman vor, der mit Sicherheit das Genre nicht neu erfindet, da einiges darin sehr stark an bekannte Vorbilder erinnert: Frankie selbst mit seinem Frachter Corona wirkt ein wenig wie Han Solo. Die aus unterschiedlichen Rassen bestehenden und zusammengewürfelten Protagonisten erinnern stark an die Guardians Of The Galaxy. Nichts desto trotz sind das lediglich die Bilder, die man als Leser aufbaut. Frankie ist der typische Weltraumbummler, der in seinem Frachter unterwegs versucht, sich ein wenig Geld zu verdienen – ist er doch eher der chronisch klamme Typ. Absolut linientreu ist er nach Möglichkeit gegenüber den unterschiedlichen Gesetzen, da er prinzipiell lieber die Gefahr vermeidet. Wie es aber der Teufel so will, transportiert sich eines Tages jemand auf sein Schiff und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Durch gewisse Umstände landet auch noch eine Unmenge des BLACK ICE in seinem Frachter und schon sieht er sich auf der Flucht vor Duistermach.

Wie gesagt, erfindet Lauenroth das Rad nicht neu – aber das muss ja auch nicht immer sein. Black Ice ist eine rasante Geschichte, die durchweg unterhaltsam und ironisch den Leser begeistern kann.

Spätestens, wenn man die gesamte neue Crew mit ihren Namen vor Augen hat, merkt man, dass der Autor selbst die Freude der Erzählung im Vordergrund hatte und nicht eine neue Space Opera begründen wollte. Wer tiefgründige und techniklastige SF sucht, ist hier definitiv beim falschen Buch – wer aber einfach eine schöne, rasante und ausreichend spannende Unterhaltungsgeschichte in den Weiten des Weltraums haben möchte, dem sei Black Ice sehr empfohlen.

Mir hat es absolut Freude gemacht und somit konnte ich das Buch wahrlich nur verschlingen – und wie gesagt: Als das Team gemeinsam auf der Flucht war, bleibt einem der etwas älteren Generation (und Leser, die auch ältere Bands kennen) nichts weiter übrig als ob dieser Hommage zu schmunzeln, heißen die vier doch in der richtigen Reihenfolge: Frankie Goesto Holly und Wood.

Im Nachwort erklärt der Autor diesen Umstand auch noch ein wenig und meine Gedanken drifteten dabei zu meiner Plattensammlung, da ich schwören konnte, LIVERPOOL von FGTH mein Eigen zu nennen. Tja, das Buch beendet, ab in den Hobbyraum und ja, ich hatte recht: Da stand sie und schon musste ich als nachträglichen Soundtrack die Nadel auf die schwarze Scheibe legen.

Alles in allem hat mir Black Ice außerordentlich gut gefallen – manchesmal ein klein wenig konstruiert, aber dabei keinesfalls störend. Sehr gute Unterhaltung mit sehr unterschiedlichen und dabei aberwitzigen Protagonisten.

Jürgen Seibold/11.03.2016

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