COVER:
Ich nenne ihn Are. Das habe ich von Anfang an getan. Niemals „Air“, wie die anderen. Nur Are, ein ganz normaler Junge. Das dachte ich jedenfalls. Am Anfang.
Mein Name ist Liam, und ich bin 17 Jahre alt. Als ich Are kennenlernte, war ich 16. Niemals hätte ich gedacht, dass mein Leben sich so verändern könnte. Nie. Aber ich bereue keinen Tag.
REZENSION:
Mit Vornamen ist das so eine Sache – das weiß ich spätestens, seit ich Kinder habe…
Und Liam, der 17-jährige Protagonist in Ich-Erzählform des Romans „Tokio Vampire“, weiß das auch!
Er weiß es seit dem Tag, an dem er den Freund seiner älteren Schwester Leonara kennenlernt – den Sänger und Frontmann der dem Buch titelgebenden Band.
Für andere trägt er den Künstlernamen Air, doch Liam entscheidet sich, ihn bei seinem bürgerlichen Namen, Are, zu nennen, wodurch er in einen Konflikt gerät – was ist er nun für sein Idol? Ein männliches Groupie? Der kleine Bruder Leos´? Oder ein Freund?
Dabei steht das Wort „Vamp“ gar nicht ihm zu – es geistert durch die Gerüchteküchen der Internetseiten und Musikmagazine, der Sänger mit der bleichen Haut, den dunklen Haaren und der unheimlichen, faszinierenden und anziehenden Ausstrahlung sei ein Vampir.
Lächerlich für Liam! Doch wird ihm das Lachen noch vergehen?
Kennt seine Schwester nur die Band? Oder verschweigt sie ihm Geheimnisse der Musiker?
Egal, wie man das Verhältnis zwischen seiner Schwester, dem Frontmann und ihm bezeichnen möchte, in jedem Fall wirft es ein neues Problem auf – die Beziehungskonstellation der Drei zueinander.
Und dann wären da auch noch die in Liam verknallte beste Freundin Leonaras´ und sein eigener bester Freund, der keinen blassen Schimmer von seinem bis dahin quasi nicht vorhandenem und durch Are erwecktem Liebesleben hat…
Liam ist hin- und hergerissen… Hin zu Are, gemeinsam mit seiner Schwester zusammen mit „Tokio Vampire“ auf Tournee – und das Coming Out muss her!
Doch wie, wenn man keine Ahnung hat, woran man ist?
Was soll man bitteschön glauben, wenn das Unrealistischste greifbar wird? Und wie begreift man, dass eigene Schicksal in die Hände anderer für die Wahrheit zu legen?
Ich kann nur jedem empfehlen sich dieses Buch, welches die Widmung trägt „Es hat großen Spaß gemacht, etwas zu schreiben, was nicht so ist – was aber vielleicht so sein könnte…“ zuzulegen.
Mir bereitete das Lesen großes Vergnügen!
Florine Roth hat diesen Roman nicht mit Tinte geschrieben, soviel ist sicher! Er muss mit Blut verfasst worden sein – mit Herzblut! Und eben jenes bringt er auch zum Kochen!
Erschienen ist „Tokio Vampire“ unter der ISBN 978-3-934442-58-0 für € 10,95 im Dead Soft Verlag.
Miriam Stephanie Reese
(Februar 2011)
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