©2018 dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München
ISBN 978-3-423-28991-7
ca. 119 Seiten
COVER:
Ein dämlicher Mordfall im Ruhrpott, eine Geburtstagsfeier mit der Oma oder ein Wochenende in Österreich mit dem Simmerl, dem Flötzinger und mindestens 17 Stamperln Himbeergeist:
Schräge, urkomische und herzerweichende Geschichten vom Franzl und dazu ein bayrisch-hochdeutsches Glossar, hilfreich kommentiert vom Eberhofer persönlich.
REZENSION:
Rita Falks Reihe über den niederbayerischen Dorfpolizisten Eberhofer nimmt bei mir einen ganz besonderen Status ein. Üblicherweise lese ich ausschließlich Horror, Fantasy und Thriller. Krimis kommen nicht wirklich in meiner leserischen Welt vor. Einzige Ausnahme: Die Geschichten über den Eberhofer.
Dies liegt besonders daran, dass Rita Falk in ihren Romanen sehr geschickt Klischees darlegt, die eigentlich überhaupt keine Klischees sind. Ich weiß das quasi aus erster Hand, da meine liebe Oma – Gott hab sie selig – exakt ein Auftreten wie Eberhofers Oma hatte und Niederbayern nur ein paar Kilometer von mir entfernt ist. Alle weiteren Akteure stehen dem in nichts nach und lassen das fiktive Niederkaltenkirchen uneingeschränkt real werden.
Um nun die Wartezeit auf den nächsten großen Fall zu verkürzen, brachte der Verlag ein kleines Büchlein mit einige Kurzgeschichten der Autorin auf den Markt.
Gerade mal 86 Seiten plus noch einige für das witzige Glossar – nichts desto trotz wird auch dieses kleine Büchlein seinen Weg zu vielen Fans dieser witzigen Krimireihe finden.
Im Buch selbst befinden sich leider nur 4 Geschichten – eine davon gar nur ein Exzerpt aus dem Kaiserschmarrndrama – wodurch die Dauer des Genusses recht begrenzt ist.
Die letzte Story, „Der Franz und sein Geburtstag“, sollte jedem Liebhaber der Bücher bereits bekannt sein – somit bleiben nur mehr 3 kleine, unbekannte Häppchen.
Diese wiederum machen aber trotz des sehr begrenzten Zeitaufwands recht viel Spaß beim Lesen. Abermals ertappt man sich beim Schmunzeln und man kann es wieder einmal nicht mehr erwarten, bis denn endlich ein neuer Roman das Licht der Welt erblicken wird.
„Eberhofer, Zefix“ ist in meinen Augen ein schmaler Grat der Art des Veröffentlichens: Einerseits ein nettes Angebot, um sich ein klein wenig mal wieder nach Niederkaltenkirchen begeben zu können. Andererseits halte ich diese momentane Mode der kleinen, dünnen Büchlein ein wenig fragwürdig, da sie durch die begrenzte Seitenzahl recht teuer wirken und somit von vielen mir bekannten Personen vermieden werden. Lieber das doppelte Geld ausgeben, dafür aber einen vollwertigen Roman in der Hand halten.
Ich schwanke da immer ein wenig hin und her. Davon abgesehen war es mir eine recht unterhaltsame Freude, mich wieder ein etwas mit dem guten Franz und seinen kurzen Erlebnissen zu befassen. Dennoch wäre mir ein neuer Roman erheblich lieber.
Jürgen Seibold/15.05.2019
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