©2011 Crown (P)2012 Random House Audio
Spieldauer: ca. 16 Stunden
Erzähler: Martin Bross
COVER:
Im Jahr 2044 hat die reale Welt für Wade Watts nicht mehr viel zu bieten. Daher flieht er – wie die meisten Menschen – in das virtuelle Utopia von OASIS. Hier kann man leben, spielen und sich verlieben, ohne von der bedrückenden Realität abgelenkt zu werden. Da entdeckt Wade in einem Online-Game den ersten Hinweis auf das enorme Erbe des verstorbenen Schöpfers von OASIS, das er in seiner Cyber-Welt versteckt hat. Plötzlich ist Wade eine Berühmtheit, aber er gerät auch ins Visier eines Killerkommandos – in OASIS und in der Realität. Wade weiß, dass er diese mörderische Hetzjagd nur überleben kann, wenn er das Spiel bis zu seinem ungewissen Ende spielt!
REZENSION:
Wir befinden uns im Jahr 2044 und die reale Welt liegt im Großen und Ganzen brach. Diesmal jedoch nicht aufgrund einer Apokalypse sondern eher geprägt durch Armut und dem Fliehen in eine digitale Welt, denn viele Jahre zuvor entwickelte sich eine Cyber-Welt namens OASIS, die zum Lebensinhalt für die meisten Menschen geworden ist. Dies spitzt sich zu, als der Entwickler von OASIS – James Halliday – stirbt und online sein Vermächtnis verkündet: Er ruft ein Spiel aus innerhalb der OASIS, dessen Gewinner das gesamte Vermögen Hallidays bekommen wird. Die Jagd nach diesem Easteregg steigt ins Unermessliche und die gesamte Welt versucht diesen Schatz zu entdecken.
Bereits im ersten Kapitel erfahren wir, wer Sieger dieses Rennens sein wird – die Geschichte erzählt ab diesem Augenblick den Weg dorthin.
Selbstverständlich gibt es auch eine Hetzjagd einer sehr mächtigen Organisation innerhalb dieser Spielewelt, die auch vor Anschlägen keine Rücksicht nimmt.
Wade Watts, ein 18-jähriger Junge, spielt die Hauptrolle in diesem Debütroman von Ernest Cline und zusammen mit ihm befinden wir uns hauptsächlich in dieser digitalen Welt auf der Suche nach dem sagenhaften Gewinn.
Ready Player One ist dabei sprachlich sehr einfach erzählt und besteht fast nur aus Reminiszenzen der 80er Jahre. Dieser Umstand macht diese doch recht simpel gestrickte Geschichte sehr interessant, sofern man ein Kind der 80er ist und man mit dieser Vielfalt an Informationen der damaligen Zeit etwas anfangen kann. Ist man selbst ein mit dem C64 aufgewachsenes Kind und schwelgt man noch an Erinnerungen zu Filmen wie Wargames, Die Ritter der Kokosnuss und weiteren gesehenen, gehörten und gelesenen Erlebnissen dieser Zeit, so bleibt einem beim Genuss dieses Buches nichts anderes übrig, als immer mal wieder vor sich hinzuschmunzeln und die Gedanken in die damalige, selbst erlebte, Zeit schweifen zu lassen. Ready Player One lebt hauptsächlich von diesem Umstand. Somit wird es dem Roman sehr schwer fallen, jemandem zu gefallen, der diese Zeit nur vom hören-sagen kennt.
Ready Player One erzählt die Geschichte eines Jägers und lässt auch seine erste Verliebtheit ein wenig aufflammen. Die Jagd nach dem Easteregg zieht sich über einen sehr langen Zeitraum, um dann plötzlich durch das erste Erscheinen Wade Watts auf dem Siegerboard an Geschwindigkeit zuzunehmen. Die Ereignisse spitzen sich zu und man taucht immer mehr in diese rein digitale Welt hinein. Ready Player One ist dabei durchweg ein reiner Unterhaltungsroman, der nur am Rande eine kleine Kritik aufkommen lässt.
Durch die sehr eingängige und relativ einfach gehaltene Erzählweise des Autors lässt sich das Buch sehr gut lesen und man erhält einige Stunden reiner Unterhaltung. Wie gesagt: Der Inhalt ist durchweg 80er Jahre lastig und dies könnte auch der einzige Grund sein, ob jemandem das Werk gefällt oder eben nicht. Jedem 80er-Jahre-Nerd sei es jedenfalls sehr empfohlen, da man sich bestimmt selbst mit dem ein oder anderen genannten Spiel die Nächte um die Ohren gehaut hat und die Jagd nach dem Easteregg dadurch sehr oft direkt vor den Augen des Lesers erscheint.
Mir hat das Buch jedenfalls außerordentlich gut gefallen – es stellt sich aber gleichzeitig die Frage, ob der Autor auch mit weiteren Werken den Leser so geschickt an der Hand nehmen kann.
Noch ein kleiner Hinweis: Ich genoß dieses Werk als Hörbuch und man kann diesem sehr gut folgen, was wohl durch die sprachliche Einfachheit und auch ganz besonders dem sehr gut klingenden Erzähler geschuldet ist.
Jürgen Seibold/16.10.2015
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