Originaltitel: Armada
© 2015 by Dark All Day, Inc.
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2017 S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt
ISBN 978-3-10-490195-4
ca. 320 Seiten (eBook)
COVER:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies versucht, die Erde zu erobern. Damit ähnelt sein Leben zahlreicher anderer Gamer. Bis eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff über seiner Heimatstadt auftaucht – und aus dem Computerspiel bitterer Ernst wird. Denn als sich die ersten Wellen außerirdischer Raumschiffe ankündigen, sind es allein die Gamer, die ihnen im Drohnenkampf gewachsen sind. Die besten unter ihnen werden von der Earth Defense Alliance angeworben und ausgebildet. Von einer geheimen Operationsbasis auf dem Mond aus führen Zack und seine Freunde einen Krieg, in dem es um das Schicksal der Erde geht.
REZENSION:
Bereits mit „Ready Player One“ zeigte Ernest Cline virtuos seine Leidenschaft für die 80er Jahre und der Welt der Computerspiele. Nun liegt sein neuestes Werk vor und erneut handelt es sich dabei um eine Art Science Fiction Roman, der jedoch gefühlt in unserer Zeit spielt und dabei nebenbei noch mit einer Vielzahl an Reminiszenzen in besagte 80er Jahre aufwartet.
In „Armada“ stellt sich relativ schnell heraus, dass das Zocken am Computer oder jeder beliebigen Konsole doch mehr Sinn zu haben scheint, als man bisher dachte. Handelt es sich dabei doch tatsächlich um einen Test einer geheimen Regierungsorganisation, die auf Basis der Bestenlisten neue, vielversprechende Rekruten ausbildet.
Diese sollen dabei nichts Geringeres vollbringen, als unsere Welt vor eindringenden Aliens zu retten.
Erneut ist die Geschichte von Ernest Cline sehr speziell. Während meiner Meinung nach sein Erstling „Ready Player One“ am Besten bei Lesern seine volle Wirkung entfalten kann, die bewusst die 80er Jahre selbst erlebt hatten, so funktioniert das interessanterweise im vorliegenden Werk mit Sicherheit hauptsächlich und uneingeschränkt bei der computerspielaffinen Klientel. Somit beinahe ein Buch für Nerds, deren Lebensinhalt das Zocken ist.
Nun gut, jetzt möchte ich dem Buch nicht ungerecht werden. Auch ich hielt es für ausreichend interessant, um nicht abspringen zu möchten. Nichts desto trotz erzählt Cline viele Teile seine Geschichte wie einen Plot direkt dem Konsolenbildschirm entsprungen. Manchmal könnte man dabei vergessen, dass einige als Spiel verpackte Sequenzen doch Real sein sollen.
Nichts desto trotz macht das Buch Spaß und sorgt mit der witzigen Darbietung für eine gute Unterhaltung. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Werk ebenfalls eines Tages als Film auf den Kinoleinwänden erscheinen wird. Die Geschichte wirkt bereits innerhalb der beiden Buchdeckel wie eine filmische Darbietung und kommt darüber hinaus mit einem beinahe typischen filmreifen Ende, welches dafür sorgt, dass man sich ein klein wenig Gedanken über die Menschheit im Allgemeinen macht.
Kurzum eine doch interessante, eingängig erzählte und irgendwie recht witzig anmutende SF-Story mit angreifenden Drohnen und einer dezenten Moral inklusive Hintertür – ab und an mit einer etwas leicht hervorsehbaren Entwicklung. Ein schöner Zeitvertreib, dennoch nicht ganz am ideenreichen Niveau von „Ready Player One“.
Jürgen Seibold/09.08.2017
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