Originaltitel: L’Ordre du Monde
Übersetzung: Stefan Linster
Deutsche Erstausgabe November 2008
c 2007 Timée-Editions, Boulogne
c 2008 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
ca. 380 Seiten / € 9,95
COVER:
Eine blutige Anschlagserie erschüttert Europa. Innerhalb kürzester Zeit explodieren Bomben in der französischen Nationalversammlung, im Westminister Palace in London und auf der Baustelle zum neuen Sitz der Europäischen Kommission. Zur gleichen Zeit wird der Unterwasserarchäologe Tommaso McDonnell für die Bergung eines jahrhundertealten Schiffswracks mit Funden aus Karthago engagiert. Doch als er den Auftraggeber Paul Garcieux in Paris aufsuchen will, trifft er nur auf dessen Tochter Claire: Garcieux, Professor für Alte Geschichte an der Universität Sorbonne, ist ermordet worden. Tommaso und Claire entdecken in seinen Unterlagen eine Liste mit fünfzehn emblematischen Zentren der Macht, ganz oben die zerstörten Gebäude in Paris, London und Brüssel, dazu umfangreiche Dossiers mit Bauplänen und detaillierten Berechnungen. Was hat der Ermordete mit den Attentaten zu tun? Gibt es eine Verbindung zu dem Wrack? Nur wenige Stunden später verwüstet eine Bombe das vierte Bauwerk auf der Liste …
REZENSION:
Ein Buch, das nicht in Amerika spielt, ist ja durchaus für den ein oder anderen schon sehr vielversprechend. Einem Buch, dessen Klappentext allerdings mehr Fragen aufweist als manche 300 Seiten Schmöker, steht manch einer allerdings skeptisch gegenüber.
Leider war bei mir zweiteres der Fall und dementsprechend habe ich das Buch nach knappen 50 Seiten erst einmal für ca. 4 Wochen weggelegt, um mich anderen Werken zu widmen.
Dennoch hat mich irgendwann die Neugierde gepackt und ich habe weitergelesen. Zunächst mit einigem Erfolg, denn die Schreibweise wurde interessanter, die Namen eingängiger, der Inhalt durchaus vielversprechender.
Allerdings auch nur bis zu einem gewissen Punkt, an dem man sich einfach fragen musste, worauf der Autor eigentlich hinaus möchte, da der Plot und die Zusammenhänge immer abstruser wurden, immer weniger nachvollziehbar und teilweise einfach nur wirr.
Ein Unterwasserarchäologe, der die Geheimnisse und Hintergründe der Architektur ergründen , nebenbei noch 1-2 Morde aufklären und irgendwie die Verbindung zu Bombenanschlägen auf wichtige Machtzentren der Welt erkennen muss…. Das ist doch etwas an den Haaren herbei gezogen. Man hat teilweise das Gefühl, dass Herr Lépée hier all seine Fantasie und Vorstellungskraft investiert und nebenbei noch ein bisschen Stoff seiner Tätigkeiten in der Politik eingebaut hat.
Alles in allem war es trotzdem ein ganz gutes Debüt, allerdings sollte der Autor noch ein bisschen an seiner Sprache feilen und versuchen etwas mehr Atmosphäre in seine Bücher zu bringen. Dann werden seine künftigen Werke mit Sicherheit zu einem guten Lesestoff für gemütliche Abende auf der Couch.
Birgit Grunwald für Hysterika, 10.03.2011
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