(c) 2011 Heyne Verlag
ca. 369 Seiten
Cover:
Odd Thomas muss ins Geisterreich. Eilig stopft er in seiner Wohnung in der Provinz von Kalifornien alles zusammen, was er für die Reise braucht. Dass der junge Grillkoch dabei von niemand Geringerem als Elvis Presley beobachtet wird, macht ihn nicht sonderlich nervös. Denn Elvis ist seit siebenundzwanzig Jahren tot, und in dieser Eigenschaft so einsam und zurückhaltend, „wie es nur die zögerlichen Toten sein können“. Dass Thomas mit Elvis kommunizieren (oder doch zumindest zu kommunizieren versuchen) kann, liegt an seinen paranormalen Fähigkeiten, die auch Grund seines Abenteuers sind. Denn der Geist des Vaters seines besten Freundes hat ihm durch einen Auftritt im Diesseits mitgeteilt, dass er brutal ermordet und sein kranker Sohn entführt worden ist. Thomas macht sich auf in ein gespenstisches Casino, zum Showdown mit der Entführerin. Als er erkennt, dass diese es eigentlich auf ihn selbst abgesehen hat, ist es fast schon zu spät…
Rezension:
Mit Odd Thomas hat der Erfolgsautor Dean Koontz einen sehr sympathischen – wenn auch etwas naiven – Hauptdarsteller kreiert, der als kleiner Grillkoch in einem beschaulichen Nest wohnt und überhaupt nicht auffallen würde, hätte er nicht eine ganz besondere Eigenschaft: Er kann Verstorbene, die ihren Weg noch nicht in das Jenseits gefunden haben, sehen und mit ihnen sogar in gewissem Maße agieren.
Nach dem absolut fulminanten ersten Band mit dem Titel „Die Anbetung“ war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mich dem zweiten Band widmen musste.
„Seelenlos“ knüpft relativ eng an die Geschehnisse des ersten Bandes an und erneut erzählt Koontz lediglich von einem einzigen Tag im Leben Odds.
Leider wirkt „Seelenlos“ jedoch ein wenig unmotiviert und der gesamte Fall ist durchweg vorhersehbar. Es geht diesmal um die Rettung eines Freundes, dessen Versteck er durch seine weitere Fähigkeit (er lässt sich sozusagen beim Aufspüren erfolgreich von seinem eigenen Ich „lenken“) beinahe problemlos aufspürt. Er trifft dort auf eine wirre Psychopathin und versucht seinen Freund aus deren Fänge zu bekommen.
Wie gesagt, sehr schnell spinnt man als Leser die Geschichte selbst weiter und man trifft dabei auch auf keinerlei Überraschung. Odd Thomas ist aber weiterhin eine gelungene Figur und nachdem ich davon ausgehe, dass Koontz in den weiteren Büchern um Odd Thomas wohl wieder die Kurve bekommt, werde ich mal über den doch zu simpel gestrickten, zweiten Band hinwegsehen und mich auf den nächsten mit dem Titel „Schattennacht“ konzentrieren.
Nebenbei: Elvis ist natürlich auch im zweiten Band abermals dabei…
Jürgen Seibold/16.06.2015
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