Dean Koontz: Die Anbetung – Odd Thomas 1

Originaltitel: Odd Thomas (1)

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt

© 2003 Dean Koontz

© 2006 der deutschsprachigen Ausgabe: Wilhelm Heyne Verlag, München

ISBN 978-3-453-43244-4

COVER:

Odd Thomas lebt bescheiden und zufrieden als Koch in einem kleinen amerikanischen Provinznest. Hochgeistiges ist ihm fremd, doch er hat eine besondere Gabe: Er sieht die Toten und kann mit ihnen kommunizieren. Und er sieht Bodachs, lebende Schatten, die sich von Leid und Verderben nähren. Als ein merkwürdiger Fremder, umflirrt von diesen Schatten, das Restaurant betritt, in dem Odd arbeitet, weiß er, dass Fürchterliches droht. Trotz der Warnungen seiner impulsiven Freundin Stormy wagt er es, dem Mann nachzuspüren und in sein Haus einzudringen. Was er in einem Geheimzimmer findet, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: einen Schrein, der all den Massenmördern dieser Welt gewidmet ist …

REZENSION:

Dean Koontz gehört zu den Autoren, deren Bücher ich vor vielen Jahren regelrecht verschlungen habe und im Anschluss an ein Beendetes sogleich das Nächste zu ergattern versuchte. Immer noch fallen mir aus dem Stegreif Titel wie zum Beispiel das endlos spannende und rasante INTENSITY, das nicht minder geniale DUNKLE FLÜSSE DES HERZENS als auch BRANDZEICHEN ein.

Leider hat es sich dann aber einige Jahre später ergeben, dass ich den Autor etwas aus den Augen verloren hatte.

Eines Tages dachte ich mir jedoch, ich könnte doch mal wieder etwas von Dean Koontz lesen und stöberte durch eine Vielzahl an Werken, die dieser Autoren in den von mir nicht beachteten Jahren veröffentlichte.

Eher zufällig schnappte ich mir den ersten Band um Odd Thomas, einem Grillkoch in einem kleinen Kaff irgendwo in den Staaten. Odd Thomas wiederum besitzt die Gabe die Geister längst Verstorbener zu sehen und unterstützt mit dieser Fähigkeit den örtlichen Sheriff bei der Aufklärung von Morden.

Sicherlich denkt man dabei sogleich an Geschichten wie etwa THE 6TH SENSE und dementsprechend interessiert war ich auch unverzüglich. Womit ich jedoch nicht rechnen konnte: Odd Thomas 1 macht irrsinnig viel Spaß beim Lesen. Odd selbst ist dabei ein wenig einfältig, wird aber vom Autor dermaßen liebevoll gezeichnet, dass einem nichts anderes übrig zu bleiben scheint, als diesen Typen ins Herz zu schließen. Hinzu kommt noch ein wunderbarer Witz und eine Ironie, die sich gewaschen hat.

Die von Koontz bekannten Horrorelemente blendet der Autor bis auf einen geringen Maß aus – interessanterweise hat mich dies aber in keinster Weise gestört und ich fegte förmlich von Seite zu Seite.

Immer tiefer führt uns der Autor in die Person Odd und dessen Leben ein und man erkennt deutlich, dass auch der Autor hier wohl sehr viel Spaß bei der Sache hatte und diese auch vermitteln wollte.

Der darin liegende Kriminalfall wird beinahe zur Nebensächlichkeit und baut sich dementsprechend langsam auf – aber dies sorgt ebenfalls nicht mehr für irgendwelche Abstriche. Richtig ernst nehmen kann man die Geschichte selbstverständlich nicht – aber das ist auch keineswegs die Intention dieses Werkes. Hier handelt es sich schlichtweg um einen nahezu perfekten Roman, dessen Aufgabe darin besteht, seinen Leser zu unterhalten. Und ja, dies klappt ihm außerordentlich.

Wer also keine Probleme damit hat, dass plötzlich der Geist Elvis`eine witzige Rolle spielt und einfach nur lockere und dabei doch intensiv gezeichnete Unterhaltung haben möchte, der ist hierbei durchaus bedient.

Ich werde mich jedenfalls in nicht allzu ferner Zeit den weiteren Erlebnissen Odd Thomas`widmen.

Jürgen Seibold/19.04.2015

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