Daniela Rohr: Im Turm des Panopticons

© 2013 Daniela Rohr

Selbstverlag

ca. 102 Seiten

COVER:

Das Panopticon: Raumschiff, gläsernes Gefängnis und Arbeitsplatz von Linea Wermut. Im Turm – einer beengten Kapsel, in der sie lebt, alles steuert und überwacht – ist die sanfte Stimme des Computers ihre einzige Gesellschaft.

Knapp eintausend Gefangene stehen unter Lineas Aufsicht. Keiner von ihnen kann sie sehen – keiner weiß, wann sie zusieht.

Nur warum scheint es plötzlich so, als wüssten die Insassen genau, wann sie von ihr beobachtet werden? Linea glaubt nicht an Zufälle. Entgegen aller Widerstände versucht sie das seltsame Verhalten der Häftlinge zu ergründen. Ein großer Fehler, wie sie bald feststellen wird …

REZENSION:

Ab und an kommt es vor, dass ein Autor sich direkt bei mir meldet und dabei versucht, mich auf das jeweilige Werk aufmerksam zu machen. Einerseits finde ich das sehr schön, andererseits gibt es dabei aber leider auch eine Vielzahl an Personen, die sich nun wirklich nicht Autor nennen sollten – passt doch bei denen weder die Geschichte, noch die nötige Sorgfalt, den Inhalt der selbstverlegten Wörter ausreichend zu beachten und dabei Fehler in der Grammatik und/oder Rechtschreibung zu vermeiden.

Nun ist es jedoch so, dass IM TURM DES PANOPTICUMS von Daniela Rohr das genaue Gegenteil ist und ich dementsprechend froh bin, diese etwas längere Kurzgeschichte (oder etwas kürzerer Roman?) gelesen zu haben.

Daniela Rohr führt den Leser in dieser etwa hundertseitigen Science-Fiction-Story in ein im Weltraum befindliches Gefängnis, in dem die Protagonistin Linea Wermut die Gefangenen beobachtet und dabei lediglich den Computer mit seiner Stimme als einzige Begleitung und Abwechslung hat. Die Gefangenen befinden sich in kleinen Zellen und merken es üblicherweise nicht, wenn sie beobachtet bzw. überwacht werden. Irgendwie schwenkt sich dies jedoch und Linea bekommt mehr und mehr das Gefühl, dass die Gefangenen es plötzlich sehr wohl zu bemerken scheinen, wenn sie sich in Beobachtung befinden.

Nach und nach driftet Linea geistig ab und man glaubt, sie wird in der Einsamkeit ihres Beobachtungsjobs die Nerven verlieren.

Das Geschehen spitzt sich in Korrelation mit ihrem einzigen Ansprechpartner – dem Computer – extrem zu und wir verfolgen Linea auf dem Weg in den Wahnsinn bzw. der dort vorherrschenden Psycho-Krankheit namens SENS.

Bereits hier ist man als Leser bereits gefesselt und man begleitet Linea auf dem Weg in den Wahnsinn, um dann jedoch zum Ende hin durch einen genialen Twist auf eine ganz andere Spur gebracht zu werden.

Es ist wahrlich erstaunlich, in welcher Sorgfalt die Autorin ihr Werk geschrieben und bearbeitet hat. Ich kann mich nicht einmal an einen Schreibfehler erinnern – wie oft strotzen gerade die selbstverlegten Werke davon?

Die Geschichte selbst eine absolute Empfehlung mit einem genialen Twist am Ende, bei dem man sich wirklich fragt, wie die Autorin dies alles in lediglich 100 Seiten einpacken konnte.

Absolut empfehlenswerte SF-Geschichte als auch Psycho-Thriller, die sehr eingängig geschrieben ist und sicher so gut wie jeden Leser überzeugen sollte.

Jürgen Seibold/01.03.2015

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