Originalausgabe Dezember 2013
© 2013 Knaur Taschenbuch
ISBN 978-3-426-51438-2
ca. 512 Seiten / € 9,99
COVER:
Ursprünglich wollten die Freundinnen Silvana und Corrie nur eine ganz normale Buchhandlung eröffnen. Doch der alte Laden, den sie sich im beschaulichen Woodmoore erstehen, hütet ein Geheimnis: In seinem Keller liegt ein Portal zu einer anderen Welt, in der sich übernatürliche Geschöpfe tummeln und Magie höchst real ist. Und so sind körperlose Stimmen und seltsame Buchbestellungen erst der Anfang von einem Abenteuer, bei dem Corrie und Silvana sich den Plänen eines finsteren Magiers entgegenstellen müssen.
REZENSION:
Das Autorenduo Sandra Dageroth und Diana Kruhl entführen uns in ihrem unter Pseudonym geschriebenen Buch TABERNA LIBRARIA in ein sehr beschauliches Nest namens Woodmoore auf der britannischen Insel. Die beiden Freundinnen Corrie und Silvana möchten in diesem Nest einen Buchladen eröffnen – scheinbar nur abseits einer großen Stadt, da dort Läden dieser Art nicht bezahlbar sind. Somit besichtigen die beiden ein altes Gebäude in Woodmoore und bereits während dieser Besichtigung hört die erste der beiden Stimmen, die doch nicht von einem dieser Gargoyles am Fuße der Treppe kommen können.
Innerhalb kürzester Zeit befinden wir uns in einer absolut sagenhaften Geschichte, da sich im Keller des Buchladens eine Tür in einen anderen Buchladen – geführt von einem Greif – direkt in einer gänzlich anderen Welt führt. In dieser Welt gibt es so ziemlich alles, was die Sagenwelten der vergangenen Zeiten so hergeben: Werwölfe, Vampire, Elfen, Feen, Leseratten, Drachen, und und und…
TABERNA LIBRARIA lässt mich dabei ein wenig zwiespältig zurück, denn das Buch lebt absolut genial von dem Anfangs stark vorherrschenden Gegensatz dieser beiden Welten und insbesondere dem Zusammentreffen der beiden Damen aus unserer Welt mit den ganzen sagenhaften Gestalten, die sich ihrer auf der Suche nach magischen Büchern schützend annehmen.
Nach und nach lassen sich die beiden mehr auf diese Welt ein und schon verschwindet dieser Gegensatz und man befindet sich lediglich in einem Fantasybuch ohne große Wendungen.
Nichts desto trotz macht dieses Buch relativ viel Spaß beim Lesen und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es als Jugendbuch durchweg passend ist – hier sollte man wohl aus Marketingsicht ein wenig von erfahrenen und älteren Lesern wegrücken und das Auge auf den Nachwuchs legen.
Ein wenig überrascht war ich ob des Schlusses, da mir nicht wirklich bewusst war, dass es sich dabei um einen ersten Band einer Reihe handelt. Aus meiner Sicht besteht nun die Gefahr, dass sich die beiden Autorinnen in den Folgebänden ein wenig verlieren können – sicher, es ist eine interessante Geschichte mit interessanten Protagonisten, aber gleichzeitig ist es mit Sicherheit ab dem nächsten Band ein reiner Fantasyroman mit zwei Freundinnen aus unserer Welt (was es schon sehr oft gab), die sich auf die Suche nach den magischen Büchern machen und wohl irgendwann auch dem „Endgegner“ entgegentreten müssen, der in diesem Band bisher nur ab und an seine Schergen sandte um die beiden ein wenig zu stören.
Wäre mir bewusst gewesen, dass dies ein Eröffnungsband ist, hätte ich wohl die Finger davon gelassen – als Jugendbuch sicher ein Knaller, als Erwachsenenbuch leicht vorhersehbar und in sich nachlassend.
Jürgen Seibold/02.02.2014
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