Christian Günther: Die Aschestadt

©2016 Amrûn Verlag, Traunstein

ISBN 978-3-95869-256-5

ca. 384 Seiten

COVER:

Ein verlorener Kontinent, der im Ozean zu versinken droht.

Ein uraltes Königreich, dessen Bewohner das Meer und seine Kreaturen fürchten.

Eine düstere Stadt, beherrscht von einer Bruderschaft, die ihre strengen Glaubensregeln brutal durchsetzt.

Alaris, die Hauptstadt des Reiches, hat ihren einstigen Glanz eingebüßt – statt Gold und Geschmeiden sind in den Straßen nun stählerne Klingen zu Hause.

Ein Mörder geht in den Straßen von Alaris seinem blutigen Handwerk nach.

Der junge Kartograf Harmis, der unsterbliche Seelenkrieger Gor und Alix, die Frau ohne Erinnerung, jagen ihm hinterher. Steckt die Bruderschaft hinter den Morden? Oder die verhassten Meermenschen? Schon bald stellen sie fest, dass die wahnsinnigen Morde nur Teil eines viel größeren Plans sind.

Das Schicksal der ganzen Stadt steht auf dem Spiel.

REZENSION:

„Die Aschestadt“ ist der erste Roman einer neuen Reihe von Christian Günther. Wir betreten dabei die Welt von Faar und lernen diese sogleich als alles andere als brave, ruhige und saubere Fantasywelt kennen. Christian Günther lässt uns unverzüglich teilhaben bei der Flucht von Alix vor einem vermeintlichen Mörder. Wir rasen dabei durch die engen Gassen einer dreckigen, dunklen Stadt und lernen dadurch die beiden wichtigsten Protagonisten seines Werkes kennen: die mysteriöse Alix und den drogenabhängigen Kartografen Harmis, der mit seinem Auftritt Alix vor dem sicheren Tod bewahren konnte. Bereits jetzt fühlt man sich als Leser schon ganz gut aufgehoben. Christian Günther legt aber noch eine Schippe drauf und führt auch noch weitere interessante Personen und Rassen ein, wie zum Beispiel Gor, einen Seelenkrieger und die von allen verhassten Meermenschen.

Prinzipiell könnte man „Die Aschestadt“ auch als fantastischen Krimi abtun – dies würde dem Buch aber nicht gerecht werden, da sich erheblich mehr dahinter verbirgt als lediglich die Jagd nach einem Unbekannten.

Christian Günthers Welt spielt fast eine größere Rolle als seine Protagonisten. Diese wiederum sind aber durchweg glaubhaft, detailliert und interessant dargestellt. Seine Welt hingegen ist dreckig und strotzt vor einem schwelenden Rassismus gegenüber den Meermenschen und einer Bruderschaft, deren einziges Ziel die alleinige Herrschaft darstellt.

Günthers Setting ist erfreulich kurios, gut durchdacht und wirkt fast wie aus der Feder eines H.P. Lovecraft. Die Dialoge sind den Personen entsprechend in den Mund gelegt und somit auch unter Umständen sexistisch, brutal oder dreckig. Aber genau so soll es auch sein: Warum Rücksicht nehmen, wenn diese Klientel auch im wirklichen Leben so reden würde. Ich denke da besonders an die Söldner, die mir irgendwie besonders gut gefallen haben.

„Die Aschestadt“ ist ein Auftaktband zu einer neuen Reihe über Faar – dennoch in sich ausreichend abgeschlossen, um auch als Einzelband zu funktionieren.

Kurzum: Ein leicht zu empfehlendes Werk, welches noch kein Blockbuster ist, aber sich eventuell dazu entwickeln könnte. Mir hat es jedenfalls recht gut gefallen.

Jürgen Seibold/02.10.2017

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