Originaltitel: Zero Day
Aus dem Amerikanischen von Rainer Schmidt
©2018 Ezekiel Boone
Für die deutschsprachige Ausgabe: ©2018 S. Fischer Verlag GmbH
ISBN 978-3-596-03584-7
ca. 395 Seiten
COVER:
Die Menschheit befindet sich am Rande der Ausrottung. Die zweite Welle der Spinnen ist größer, schwieriger zu töten und noch schrecklicher, denn die Tiere kommunizieren untereinander. Die verzweifelte Reaktion des Militärs lässt nichts mehr übrig, was man retten könnte. Doch da ist noch ein Fünkchen Hoffnung: Dem genialischen Erfinder Shotgun ist es gelungen, die Kommunikation der Spinnen zu dekodieren. Das stärkste Signal kommt von den Nazca-Linien. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Melanie Guyer und ihrem Team mach er sich auf den Weg nach Peru. Doch werden sie es schaffen, diese fürchterliche Bedrohung zu bekämpfen, bevor es zu spät ist?
REZENSION:
Mit „Die Brut – Das Ende naht“ liegt das Finale der dreibändigen Reihe vor.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden scheinen hier die Spinnen vorerst nur thematisch eine Rolle zu spielen. Die Auftritte der boshaften Killer kommen eher selten vor. Ezekiel Boone legt sein Augenmerk eher auf die politischen Begebenheiten, die durch die atomaren Versuche der Auslöschung der Spinnen durchweg angespannt sind.
Die Präsidentin scheint weiterhin sehr professionell und rücksichtsvoll zu agieren – während sich rabiatere Kontrahentin in Position stellen.
Durch diesen verstärkten Blick auf die Geschehnisse im und um das Weisse Haus gehen leider die in den ersten Bänden aufgetretenen Protagonisten etwas in den Hintergrund. Insbesondere Dr. Guyer scheint hier eher eine Nebenrolle zu spielen – zwar eine tragende, dennoch nicht mehr so präsent wie in den Vorgängern.
„Die Brut – Das Ende naht“ verliert auch ein wenig im Vergleich zu den ersten beiden Büchern. Die Spannung ist etwas abgeflaut, die Spinnen bieten natürlich keinen großen Überraschungseffekt mehr und durch den Fokus auf die Regierung lässt es sich auch nicht mehr so intensiv mitfiebern. Nichts desto trotz benötigt man natürlich diesen vorliegenden Abschluss, um der apokalyptischen Spinneninvasion ein gebührendes Ende zu bereiten.
Und ehrlich gesagt: Es macht trotz der oben genannten Gründen weiterhin Spaß, dieser Geschichte zu folgen. Boone schreibt rasant und sorgt für eine klare Unterhaltung. Das Thema „Spinnen“ war meiner Meinung nach schon seit Jahren nahezu totgetreten – Ezekiel Boone schaffte es, diesem „Horror“-Element ein wenig neues Leben einzuhauchen. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass man im Falle eines nationalen Problems nicht wirklich rundum von den folgenden Vorgehensweisen der zuständigen Regierungsmitglieder überzeugt sein kann. Somit auch noch ein dezenter Hinweis auf die Problematiken bei machthungrigen Menschen, deren Entscheidungen lediglich durch persönliche Motive geprägt sind.
Alles in allem ist diese dreibändige Reihe jedenfalls ein sehr erfrischender und im Großen und Ganzen durchweg unterhaltsamer Thriller, der zwar im Abschlussband etwas nachlässt, dennoch in seiner Gänze für durchweg unterhaltsame Stunden gesorgt hat.
Jürgen Seibold/29.07.2018
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