Deutsche Erstausgabe
© 2016 Luzifer-Verlag
ISBN eBook: 978-3-95835-177-6
ca. 387 Seiten
COVER:
Markus Reuther, ein Wuppertaler Krimi-Autor, hat Probleme mit seinem aktuellen Roman. Seine Protagonistin weigert sich plötzlich, mit ihm zu »sprechen«. Hilflos muss er mit ansehen, wie sie von einer Katastrophe in die nächste stolpert. Dabei hat er keine Ahnung, was als nächstes geschieht. Liegt es vielleicht daran, dass es niemanden gibt, der ihn zum Schreiben drängt? Würde die Kommunikation mit seinen fiktiven Charakteren besser laufen, wenn von außen ein wenig mehr Druck auf ihn ausgeübt würde?
Dummerweise erzählt er einer Zufallsbekanntschaft in einem Klub von seinen Nöten. Von diesem Zeitpunkt an nimmt sein beschaulicher Alltag eine radikale Wendung. Es beginnt alles ganz harmlos. Reuther erhält mysteriöse Emails von einem Fan, der sich selbst nur als ›K‹ bezeichnet. <b>»Schreibe immer! Tag und Nacht. Und fürchte den Zorn der Götter!«</b> lautet die sich immer wiederholende Botschaft. Nur das Gefasel eines verrückten Lesers oder doch eine ernst zu nehmende Drohung? Für Reuther ist alles nur ein alberner Scherz. Seine selbsternannte Muse hat jedoch gerade erst damit begonnen, ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Alle Freunde und Bekannten des Autors schweben plötzlich in tödlicher Gefahr.
REZENSION:
Markus Reuther ist ein Wuppertaler Krimi-Autor, der sich als eher lustlosen Schriftsteller darstellt. Finanziell ausgesorgt, scheint ihn nichts wirklich an die Erstellung weiterer Seiten in seinem neuesten Werk zu drängen. Dementsprechend lustlos verschiebt er seine schreiberischen Ambitionen von einem Tag zum anderen.
Urplötzlich nimmt jedoch sein Leben eine Wendung, denn er erhält Mails von einem vermeintlichen Fan, der anfängt, Markus zu seinem schreiberischen Glück zu zwingen.
Anfangs noch von einem Scherz ausgehend, lässt sich Markus erst einmal nicht wirklich auf diese fordernden Mails ein. Als jedoch diese Drohungen ihren Weg in die Wirklichkeit finden und nun nahezu jeder im Umkreis des Autors sich in Todesgefahr befindet, wird dem Schriftsteller klar, dass er nur noch mit seinem schreiberischen Talent dem Einhalt gebieten könnte…
Arthur Gordon Wolf legte mit seiner KATZENDÄMMERUNG seine eigene schriftstellerische Leistung bereits auf eine sehr hohe Ebene und somit stellt sich die Frage, ob Wolf sein Talent auch im vorliegenden Buch vor des Lesers Augen ausbreiten kann. Wie sich bereits nach kurzer Zeit herausstellt, gelingt dies Arthur Gordon Wolf nahezu problemlos.
Kalliope ist dabei jedoch ein recht »normaler« Thriller, wodurch er gefühlt nicht ganz an die Klasse der KATZENDÄMMERUNG herankommt. Hierbei soll dies aber keineswegs herabwertend klingen, denn ich bin mir sicher, dass KATZENDÄMMERUNG mit Sicherheit nicht jedermanns Fall ist – Kalliope dabei jedoch eine etwas leichtere und eingängigere Kost darstellt.
Dies ist dabei auch sogleich der Grund, warum Kalliope so außerordentlich gut funktioniert – hat man dabei doch ab und an das Gefühl, ähnliche Thematiken schon in irgendeiner Form irgendwo mitbekommen zu haben. Ich könnte mir dabei sehr gut vorstellen, dass der Autor sich sehr geschickt bei eigenen Interessen oder gar Vorbildern bedient hat. Mir persönlich schwebte des öfteren ein Stephen King (u.a. Stark) ebenso vor, wie ein hoher Anteil an Hitchcocks Psycho – ohne dabei Markus Reuther mit Norman Bates vergleichen zu wollen – nichts desto trotz schwebte in meinen Gedanken Bates doch ein wenig hin und her; insbesondere das ausgeklügelte Finale sorgte für diesen Gedanken.
Alles in allem ist Kalliope jedenfalls ein absolut gelungener Thriller, der glaubwürdig und eingängig erzählt worden ist und dabei sicher von jedem Thrillerfan problemlos ins Herz geschlossen wird. Sehr empfehlenswert und ich freue mich bereits auf weitere Veröffentlichungen dieses hochwertigen Autors.
Jürgen Seibold/14.12.2016
Antworten