Anthologie: Vampirwelten

Anthologie herausgegeben von Ines Binnemann und Oliver Baglieri
u-books Verlag, Augsburg

COVER:

– Unsterblichkeit –

Ein Traum so alt, wie die Menschheit selbst. Das endlose Verlangen, dem Tod zu entrinnen und die Sehnsucht nach Schönheit und Perfektion findet vollkommene Vollendung in der Figur des Vampirs. Der Untote regt Fantasien an und lädt ein, zu Reisen in mysteriöse Dunkelheiten, in der Naturgesetze aufgehoben sind. Wie unterschiedlich Vampirwelten sein können, zeigen die Geschichten und Gedichte dieser Anthologie. Das Besondere an “Vampirwelten” ist, dass dieser leise Hauch der Ewigkeit ausnahmslos aus der deutschsprachigen Vampir-Szene weht.

REZENSION:

Vampirwelten ist eine Anthologie mit Beiträgen von 31 Autoren, die sich alle um das Thema Vampire bewegen und trotzdem nicht unterschiedlicher sein können.

Anfangs war ich leicht geschockt: Beim Durchblättern sah ich nicht nur Kurzgeschichten sondern auch viele Gedichte. Dazu muss ich sagen, das es bis jetzt nur zwei Gedichte gab, die mir gefallen haben. Das eine ist „Der Rabe“ von Poe und das zweite ein vor zehn Jahren von mir selbst geschriebenes Kurzgedicht.

Aber egal: Ein Rezensionsexemplar ist ein Rezensionsexemplar – also lesen.

Die 190 Seiten lassen sich relativ gut und zügig durchlesen. Wie es aber bei fast allen Anthologien der Fall ist, gibt es Gedichte/Geschichten, die einem gar nicht gefallen und gleichzeitig eine mindestens gleiche Anzahl davon, die einem gut bis sehr gut gefallen. Es hat mir mehr als die Hälfte gut bis sehr gut gefallen (sogar bei den Gedichten), was für eine Anthologie positiv zu bewerten ist. Sehr interessant an Vampirwelten ist die unterschiedliche Betrachtungs- und Ausführungsweise der Autoren. Allein aus diesem Grund wird die Anthologie noch etwas wertvoller. Hinzu kommt – wieder einmal – der Schaffungsreichtum der deutschen „Untergrund“-Schreiberszene.

Ein einziger Punkt hat mich ein wenig gestört: Die Herausgeber haben im Text auf jeder Seite ein Wort in einer größeren, ins Auge springenden Schrift dargestellt. Die Idee an sich ist ganz gut – Problem ist jedoch, daß das Auge beim Umblättern und beim Lesen immer wieder auf diese Stelle springt und dadurch der Lesefluss etwas gestört wird.

Alles in allem handelt es sich um eine sehr interessante Sammlung, die sehr stark vom Ideenreichtum und der verschiedenen Betrachtungsweisen der Autoren lebt und dadurch zu einer kleinen, weiteren aber auch schönen Insel im Genre der Vampire wird und jedem „Vampir“ positiv in Erinnerung bleibt.

 Jürgen Seibold 18.07.03

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