Anne George: O du Mörderische

Originaltitel: Murder on a Bad Hair Day (Avon Books, New York 1996)

Übersetzung: Christiane Filius-Jehne

c 2004 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München

COVER:

Zwei streitlustige Schwestern werden zu unfreiwilligen Detektivinnen. Patricia Anne ist Ex-Lehrerin mit geordnetem Familienleben und (glücklicherweise) Sinn für Humor, ihre Schwester Mary Alice ist eine Frau mit Vergangenheit: drei Ehemänner, alle viel älter als sie, hat sie bereits unter die Erde gebracht und jeweils ein ansehnliches Vermögen geerbt. Im Moment hat sie eine ehemannfreie Phase und jobbt als Weihnachtsfrau im örtlichen Einkaufszentrum, die rote Mütze mit eleganten Blinklichtern ausgestattet. Das Fest rückt näher, und die täglichen schwesterlichen Wortgefechte kreisen jetzt um die Frage der idealen Weihnachtsgeschenke. Auf der Weihnachtsparty einer schicken Galerie soll diese Frage endgültig geklärt und der Großeinkauf begonnen werden. Doch bevor sich die beiden so richtig dem Kaufrausch hingeben können, wird die Galeristin ermordet. Die Schwestern stolpern mitten in die Lösung des Mordfalls hinein…

“Absolut köstlich! Ich wünschte, Patricia Anne und Mary Alice wären meine Schwestern – das wäre ein Spaß.”

Jill Churchill

Anne George hat sieben Krimis um die “Southern Sisters” geschrieben und erhielt den begehrten Agatha Award. Sie veröffentlichte außerdem einen literarischen Roman und Lyrik, wurde zum “Alabama State Poet” ernannt, gründete den Verlag Druid Press und wurde für ihre Lyrik für den Pulitzer-Preis nominiert. Sie starb 2001.

REZENSION:

In Anne Georges “O du Mörderische” geht es um zwei ältere Schwestern die unversehens in einen Mordfall rutschen und sich sogleich, beinahe nebenbei, um dessen Aufklärung bemühen. Dies erfolgt in sehr unterhaltsamer und lockerer Art. Die beiden Schwestern sind ziemlich unterschiedliche Charaktere und Anne George malt diese beiden Personen für den Leser mit einer unwahrscheinlich starken Authentizität aus – man hat beinahe das Gefühl mittendrin zu sein und zur Familie zu gehören. Die Geschichte um die verstorbene Galeristin und die Aufklärung des Falles erfolgt ziemlich nebenbei da wohl das Hauptaugenmerk der Autorin bei den beiden Schwestern lag.

Auf jeden Fall ist ein unterhaltsamer Plot für den gemütlichen Abend entstanden. Das Einzige was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr Spannung gewesen. Diese fehlt leider, wobei aber trotzdem ein Hauch der berühmten Margaret Rutherford in ihrer Rolle als Miss Marple bestehen bleibt.

Somit erhielt Anne George auch berechtigterweise für ihre “Southern Sisters” den Agatha Award.

JS/19.11.04

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