Andrzej Sapkowski: Das Schwert der Vorsehung

Originaltitel: Miecz przeznaczenia

Aus dem Polnischen von Erik Simon

Ungekürzte Ausgabe Juni 2008

c 1992 Andrzej Sapkowski

c 2008 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

ca. 461 Seiten / € 8,95

COVER:

”Was soll man von dir halten – ein Hexer, der jeden zweiten Tag ein einträgliches Angebot ausschlägt? Die  Hirikka tötest du nicht, weil die am Aussterben sind, den Streitling nicht, weil er unschädlich ist, die Nächtin nicht, weil sie nett ist, den Drachen nicht, weil’s der Kodex verbietet….”

Der Hexer Geralt von Riva verdient seinen Lebensunterhalt recht und schlecht mit dem Beseitigen von allerlei Ungeheuern. Nicht selten begegnen ihm die Leute, die ihn anheuern, mit tiefem Argwohn. Doch damit kann er leben. Obwohl es sein Ehrenkodex eigentlich verbietet, schließt er sich einer Gruppe von Drachenjägern an – denn die Zauberin Yennefer, seine verlorengeglaubte Geliebte, ist unter ihnen. Aber die Interessen der Jäger sind zu unterschiedlich: Es beginnt ein Kampf jeder gegen jeden. Und ganz allmählich wird eine Bedrohung der festgefügten Ordnung spürbar…

REZENSION:

Geralt von Riva ist Hexer und besitzt übermenschliche Fähigkeiten – was die meisten Leute mit Argwohn und Missfallen betrachten. Er verdingt sich als Ungeheuer-Jäger; leider hat er jedoch ein zu weiches Herz: jeden zweiten Auftrag schlägt er aus, weil die Ungeheuer zu klug sind, vom Aussterben bedroht oder ihm einfach nur leid tun. Dabei ist seine Art der Lösung nicht immer das, was der Auftraggeber von Geralt erwartet.

Sein Herz gehört der schönen Zauberin Yennefer, sein bester Freund ist Troubadour und gerät immer wieder in Schwierigkeiten. Letzten Endes ist es ein 11-jähriges rotznasiges Kind, das ihm klar macht, was wirklich wichtig ist.

Ein wunderbares Buch, Geralt von Riva schlägt sich mit skurrilen Dialogen, Wortwitz (ich vermute, im polnischen Original ist es noch besser …) und irrwitziger Situationskomik durch sechs in sich abgeschlossene Episoden, die jedoch aufeinander aufbauen. Dabei steht meist die Moral von so genannten „vernunftbegabten“ Wesen im Vordergrund, die mit viel Sarkasmus und Zynismus aufs Korn genommen wird.

Das letzte Kapitel steht ein wenig gesondert. Hier vermischen sich Traum und Erinnerungen von Geralt zu einem surrealen Kauderwelsch, das für sich allein betrachtet keinen Sinn macht.

Leider fehlt es im zweiten Band ein wenig an Hintergrundinformationen, die vermutlich im ersten Teil ausführlich dargestellt wurden, so dass es anfangs etwas mühsam zu lesen ist, gewinnt aber mehr und mehr an Schwung.

Diana Becker, August 2009

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