Piper Verlag GmbH, München – Februar 2005
c 2003 Carlsen Verlag GmbH, Hamburg
COVER:
Zu diesem Buch:
Auf die Frage, was mit seinem Leben nicht in Ordnung sei, würde Max antworten, er sei der egalste Junge der Welt. Er ist elf Jahre alt und nicht nur das egalste Kind der Welt, sondern auch das traurigste und sprachloseste. Da er kaum Freunde hat und seine Eltern immer nur streiten, verbringt Max unzählige Stunden damit, U-Bahn zu fahren und durch Berlin zu streifen. Eines Morgens macht ihm ein einarmiger Bettler ein unglaubliches Geschenk – ein goldenes Ticket. “Gute Fahrt. Und hüte dich vor dem mechanischen Prinzen”, wünscht der Bettler. Max steigt in den nächsten Zug und gelangt an einen unbekannten Ort. Er ahnt, dass sich hier, in den Refugien, ein neues, besseres Leben für ihn auftun kann, und steigt aus. Doch der Bettler hat ihn nicht ohne Grund vor dem mechanischen Prinzen gewarnt …
Nach seinem preisgekrönten Roman “Die Mitte der Welt” gelingt es Steinhöfel meisterhaft, so unterschiedliche Genres wie Fantasy-, Abenteuer- und Entwicklungsroman zu einer Geschichte zu verweben, die vor Überraschungen nur so birst.
Andreas Steinhöfel, 1962 geboren, studierte Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften. Heute arbeitet er als freier Autor und Übersetzer, schreibt Drehbücher und rezensiert Jugendliteratur für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und für Die Zeit. Seine zahlreichen Kinder- und Jugendbücher wurden mehrfach mit preisen ausgezeichnet.
REZENSION:
Max ist elf Jahre alt und lebt, wie wohl leider sehr viele Kinder dieser Welt, von seinen Eltern nahezu unbeachtet vor sich hin. Um diesem Egalsein und der Traurigkeit zumindest zeitweise zu entfliehen, fährt er U-Bahn und erkundet Berlin.
Nachdem er eines Tages von einem einarmigen Bettler ein goldenes Ticket erhält, öffnet sich ihm eine gänzlich neue Welt.
Hierin muß er mehrere Refugien durchschreiten um sich am Ende den Prüfungen des mechanischen Prinzen zu stellen…
Andreas Steinhöfel schrieb mit “Der mechanische Prinz” einen Fantasy-Roman, der sprachlich eher als Jugendliteratur eingestuft werden müsste.
Dies würde diesem Werk jedoch nur einerseits gerecht werden.
Und zwar, in dem es allen Kindern und Jugendlichen helfen kann, dem Egalsein und der Traurigkeit ihres Lebens zumindest für eine gewisse Zeit zu entfliehen.
Nichtsdestotrotz sollte dieses Buch von allen Erwachsenen gelesen werden, die sich noch gut an ihre eigene Kindheit erinnern und somit mit Leichtigkeit in dieser Geschichte versinken können.
Als letztes sollte dieses Buch von allen Eltern gelesen werden, die ihre Kinder nicht beachten und somit erhebliche Schuld an deren Traurigkeit und dem empfundenen “Egalsein” tragen.
Wenn noch nicht alle Hoffnung verloren ist, könnte diese Erzählung dem ein oder anderen die Augen öffnen.
Als Fazit sei noch soviel gesagt:
Ich bin sehr abgebrüht, was Bücher betrifft. Ich lese blutrünstigen Horror genauso wie fantastische Werke mit Schwertkämpfern, Drachen und Orks. Niemals jedoch hat es ein Buch geschafft, mich soweit zu bringen:
Am Ende, als Max endlich erheblich selbstbewusster durchs Leben ging, wurden meine Augen feucht und ich hatte sichtlich Mühe, meine Tränen zurückzuhalten.
JS/04.03.05
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