c 2006 by Blitz-Verlag GmbH
ca. 220 Seiten / € 9,95
COVER:
London, 2006
Nach Antediluvians Ende kehren Dilara und Calvin in das Haus in der Park Lane zurück, während die Vampire Londons um die Vorherrschaft kämpfen. In einer Fernsehsendung wird eine Frau erwähnt, die der scheinbar im Feuer vergangenen Mondgöttin Coyolxa verblüffend ähnlich sieht. Ihr Ziel ist es den Schattenkelch, der ewiges Leben verheißt, zu finden. Dies will Dilara mit Calvins Hilfe verhindern. Ihre abenteuerliche Suche – die durch das Lichtwesen Methalumina erschwert wird – endet in dem alten französischen Zigeunerwallfahrtsort Les Saintes Maries-de-la-Mer. Wird es Dilara und Calvin gelingen den geheimnisvollen Kelch zu finden?
REZENSION:
Dieser Rezension sei vorausgeschickt dass ich die vorherigen Bände der Serie nicht gelesen habe und so die Erwartungshaltung von Fans der Serie sicherlich eine andere ist, als die mit der ich an dieses Buch herangegangen bin.
Was man dem Verlag und der Serie lassen muss, die Cover sind wirklich sehr schön gestaltet und passend zur Geschichte, an der hapert es aber leider ein wenig.
Der Gedanke dem Vampirgenre eine „Frischzellenkur“ zu verpassen ist allgemein ja immer ein guter Gedanke, Poppy Z. Brite (inzwischen ja auch schon eher ein „Klassiker“) oder Laurell K. Hamilton haben bewiesen dass man nicht nur unterhaltsame sondern auch moderne „Spitzzahn“- Geschichten schreiben kann, die sich nicht in den angestaubten Klischees eines Bram Stoker oder der zu ausufernden Detailfülle einer Anne Rice verlieren.
In diesem Buch hier ist von dem einen zu viel, von dem anderen zu wenig.
Der Einstieg selber in die Geschichte um Hauptheldin Dilara fällt nicht schwer (auch dank einer kurzen Zusammenfassung am Anfang), sich an den Schreibstil zu gewöhnen schon. Der schwankt von betont locker bis zu extrem steif, oftmals sogar in einem Satz, so dass man sich fragt: weiß da grad die eine Hand nicht was die andere geschrieben hat? Eher träge und spannungsarm fließt die Geschichte voran, auch der Wechsel zwischen den Zeiten (1914 & 2006) bringt nicht viel Auflockerung. Neue Ideen sucht man hier vergeblich, alles schon einmal gelesen. Das wäre ja gar nicht mal so schlimm – gut kopiert ist manches Mal unterhaltsamer als das Original – wenn die Autoren nicht der Meinung wären jedes – aber auch wirklich jedes – Vampir- und Horrorklischee mitnehmen zu müssen. Angefangen von den stereotypen Charakteren (als Beispiel sei nur die Vorstellung der Gäste der Seance – Szene genannt…), über teils wirklich nur noch lächerliche Namen ( der Vampirclan „Cemeteries“) bis hin zu dem Versuch das Niveau zu heben indem man ab und an geografische und aktuelle Bezüge hineinstreut. Leider wirken die so blutleer wie die Opfer der Haupthelden, mal schnell bei Wikipedia gekuckt und das war’s.
Sehr schade… aber nun ja vielleicht wird der 6. Band ja besser?
Marie-Luise Führ für Hysterika/05.03.2008
Antworten